Start meiner Lehrveranstaltung “Wahlforschung in Theorie und Praxis”

Diesen Freitag startet meine Vorlesung am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich zur «Wahlforschung in Theorie und Praxis». Hier ein Ueberblick, was die Teilnehmenden erwartet.

Letzte Woche war ich noch gar nicht in der Schweiz, denn ich befand mich auf der Rückfahrt einer Weltreise, welche mich bis ans Ende der Welt führte. Bereist habe ich dabei sechs Länder (China, Vietnam, Australien, Neuseeland, Fidschi und Singapur).
Das liefert mir denn auch das Stichwort für die wichtigste Neuerung in meiner Lehrveranstaltung. Denn der Anteil an international vergleichender Wahlforschung auf Bürger-, Akteurs- und Systemebene wird gegenüber früheren Austragungen deutlich erhöht sein.
Behandelt werden die folgenden Schwerpunkte:

Wahlen und Demokratie,
Medien und Demokratie,
politische Ideologien und ihre Träger,
Wahl- und Parteiensysteme,
gesellschaftliche und politische Konfliktlinien,
Theorien der Wahlentscheidung auf BürgerInnen-Ebene,
politische Kultur und politische Partizipation,
politische Kommunikation und Wahlkämpfe,
Wahlprognosen und
die Rolle der Politologie bei Wahlen
.

Anschauungsbeispiele dafür finden sich dafür aus der Schweiz; vertieft behandelt werden aber auch die Wahlen in Russland und Ungarn, die während der Lehrveranstaltungszeit stattfinden werden. Zudem werde ich kurz nach der Volksabstimmung über die NoBillag-Initiative eine exemplarische Abstimmungsanalyse liefern, um namentliche das brüchig gewordene Verhältnis zwischen Medien und Demokratie einerseits, Ideologien und Parteien resp. ürgerInnen anderseits zu skizzieren.
Bei meiner Weltreise durch zahlreich postkoloniale Staaten aus dem ehemaligen britischen Empire bin ich häufig dem Begriff der «psephology» für Wahlforschung begegnet. Das hat mich zu einer neuen Einführung beflügelt, bei der es um Kieselsteine im antiken Griechenland und aus der Antarktis geht. Mehr dazu morgen.

Claude Longchamp