Am Freitag erschien die erste Wahlbarometer-Sendung auf SF. 5 weitere werden folgen. Feedbacks sind erwünscht, denn am Konzept kann man noch feilen.
Wenn man selber im Studio steht, darf man sich von nichts beeindrucken lassen. Am wenigsten von der Technik, obwohl sie mit ihrer Undurchschaubarkeit unheimlich wirkt, aber auch nicht von der Geschäftigkeit des Personal, das von Kamera-Frau bis Schmink-Mann Dienst tut. Und dennoch ist es schwer, sich während einer Sendung nicht vom Prozess bestimmen zu lassen, sondern vom Produkt. Denn das sieht man auch als Beteiligter gleichzeitig mit allen anderen Zuschauerinnen.
Gesehen wurde die Sendung auf jeden Fall. 254000 Personen wurden im Mittel des Beitrags gezählt. Das ist beträchtlich, etwa gleich viel wie im Schnitt die anschliessende Arena-Sendung schauten. 19 Prozent Marktanteil ist für eine Politsendung am Freitag abend auch schon ganz ordentlich.
Das Sendungegefäss wurde 2007 eingeführt, nachdem der Publikumsrat bemängelt hatte, die elektronischen Medien würden zu wenig aus dem reichhaltigen Material machen, welche via Wahlbarometer zur Verfügung gestellt wird. Zwischenzeitlich sind die Dienstleistungen ausgebaut worden, und auch die Verwertung durch die SRG SSR Medien hat nicht zuletzt via Online-Plattformen zugenommen.
Gerne höre ich, wie die Reaktionen sind, zum Beispiel zum ausführlichsten Beitrag, den ich hier dem interessierten Publikum zur Kommentierung bereit stelle. Rückmeldung sind erwünscht, denn wir überlegen immer wieder, wie die Kommunikation der Forschungsergebnisse verbessert werden kann.
Claude Longchamp
Die Sendung ist informativ. Mit gefallen die Grafiken mit den Wählerbewegungen. Ohne das Interaktive wäre das viel weniger interessant.
Die Sendung ist aber ein wenig steif, mehr pepp wäre gut.
Das ganze ist lächerlich.
Ist es denn wichtig, ob die eine oder andere Partei mehr oder weniger Stimmen macht? Richtig ist ja, dass die Parteien lediglich dazu dienen, zu messen, wieviele Leute hinter ihr stehen.
Das gilt für Wahlen. Wenn es um Sachthemen geht, dann sieht die Verteilung ja nicht immer gleich aus.
Zum Beispiel hat eine zweite Röhre im Gotthard kaum was mit linker oder rechter Politik zu tun, sondern eher mit grüner oder vor alllem mit Sicherheitspolitik.
So, nun durfte ich nicht nur den Schwanz der Sendung, sondern den ganzen Walhbarometer sehen. Ich würds so stehen lassen wie es ist, da würde ich nichts korrigieren wollen.
Es wird verständlich rübergebracht, ist informativ und sagt vor allem in Kürze aus, was den Zuschauer interessiert. Nicht zu viel und nicht zu wenig, einfach aufschlussreich.
Aber gestreift und getüpfelt? Der Schock sitzt tief! Wobei, dass ist Nebensache.
Bruno wünscht sich mehr Pepp. Wie wärs, wenn Du Deine Antworten/Aussagen inskünftig rappend rüberbringen würdest? War Spass.
@ recolb
Du verwirrst mich ein wenig mit Deinem letzten Satz.
Der Wunsch oder auch Nichtwunsch des Volkes, sollte weder etwas mit links/rechts zu tun haben, soweit gehe ich mit Dir einig. Aber warum sollte es eher ein grünes Vorrecht sein? Wären nicht auch die Grünen einverstanden, wenn wir durch eine zweite Röhre weniger Staus und damit weniger Abgase hätten?
Und wenn Du aufs Thema Verbetonierung aus bist, so setz den Ansatz anders. Warum brauchen wir eine zweite Röhre? Warum werden unsere Grünflächen z.G. von Wohnungen verbaut? Warum brauchen wir einen grösseren Strassenausbau? Warum sind unsere Trams und Züge überfüllt? Warum mutet Frau Leuthard den Pendlern eine Tariferhöhung zu? Würde ich in der Stadt Zürich Fr. 5.000.– verdienen und Fr. 3.000.– Miete zahlen müssen, würde ich auch pendeln müssen.
Warum will man die Autobahnvignette auf Fr. 100.– erhöhen? Soviel ich weiss, gab der Stimmbürger sein JA für eine “befristete” Einführung der Vignette, hat sich eingependelt und nun, anstatt wie versprochen, es wieder aufzuheben, wird sie erhöht. So wirds auch bei der Mehrwertsteuer rauskommen.
Aber ich schweif ab. Das Warum kennen wir alle, die einen wollen es halt nicht wahrhaben.
zu ate
Ich geb mir Mühe, wenigstens bei Tupfen und Streifen.
Komisch aber, dass du nichts zu meiner neuen Brille gesagt hast!
Rappen, ich weiss nicht, ob ich da der Richtige bin …
Ich teile die Meinung von Bernd: Die Sendung ist äusserst informativ. Das gfs erhebt so viele interessante Daten, da könnte man problemlos eine zweistündige Sendung füllen.
Mich hat auch die Grafik mit den Wählerbewegungen überzeugt. Leider wurden dort keine Zahlen geliefert, wie viele (d.h. welcher Prozentsatz) Wähler sich “bewegt” haben. Anhand der Dicke der Pfeile konnte man zwar abschätzen, ob es vergleichbar viele oder wenige waren. Aber was bedeutet ein dicker Pfeil? 0,2% oder 0,5% oder 1%?
Als Mathematiker stört mich etwas, dass man nicht auf Signifikanzniveau, resp. Irrtumswahrscheinlichkeit verwiesen hat. Ja, dass der Begriff Wahrscheinlichkeit mit keinem Wort gefallen ist. Denn bei solchen Umfragen geht nun mal um Wahrscheinlichkeiten. Bei den Grafiken wurde zwar mit “Fehlerbereich +/-2%” der Stichprobenfehler angegeben, das stimmt. Allerdings weiss ich nicht, wie viele Fernsehzuschauer damit etwas anfangen konnten. Warum nicht mal am Fernsehen erläutern, was diese Ergebnisse tatsächlich bedeuten? Z.B: Mit 95%iger Wahrscheinlichkeit liegt der Wähleranteil der SP zwischen … und …%
Aber wie gesagt, im Grossen und Ganzen fand ich die Sendung ausgezeichnet!
Danke, ich werde das mit der (Un)Wahrscheinlichkeit nochmals einbringen.
Der Einwande ist berechtigt, zu den Konsequenzen gehen die Meinungen auseinander. Muss man immer mit dem schlechtest möglichen Fall rechnen, oder von einem mittleren Beispiel ausgehen? Die Fachleute sind für ersters, die Medienschaffenden für zweiteres.
Entschuldigung, aber ich war so geblendet und fixiert, es war ein Ding der Unmöglichkeit zusätzlich auch noch auf weitere Details zu achten und es ging ja auch nicht um Life-Style, sondern um einen sehr informativen Beitrag unseres staatlichen Farb-TVs.
Nochmals, ich würd nichts ändern. Es wird alles angesprochen, was der interessierte Bürger hören will. Und genau das hat mich so fasziniert: In nicht mal ganz 9 min. wird der Bürger vollumfänglich ins Bild gesetzt. Diese Kürze und doch war darin alles eingepackt. Ein grossen Lob an denjenigen, der auf diesen Raffer kam, denn die Länge häts langweilig werden lassen.
Und wie heisst es doch so schön? In der Kürze liegt die Würze (war jetzt zwar nicht nötig)
@ate
Die Warum-Fragen könnte Parteiarbeit sein.
Gerade im Fall Gotthard ist es sehr ruhig, obwohl die Zeit knapp ist.
Wetten, dass die Parteien bald wieder öffentlich in Gezänk ausbrechen, statt mit Argumenten um eine sinnvolle Lösung zu ringen?
Sinnvoll wäre für mich eine zweite Röhre, und nach der Sanierung wird richtungsgetrennt gefahren, und zwar nicht schneller und mehr als heute, aber sicherer und gleichmässiger (hellgrün sozusagen).
@ recolb
Bin ganz Deiner Meinung. Dieser hellgrüne Touch gefällt sogar sehr!
Tja, die Warum-Fragen. Die einen wissen es ja eh, die anderen hingegen versuchen es zu verniedlichen. Aber die Einsicht kommt meist erst dann, wenn es bereits schon zu spät ist.