Minarett-Initiative spaltet Katholische Volkspartei tief.

Die Katholische Volkspartei ist keine wichtige Partei der Schweiz. Sie nimmt zwar regelmässig an Wahlen teil, doch scheitert sie in der Regel. Dennoch nimmt sie immer wieder Stellung zu eidgenössischen Abstimmungen. Jetzt kostet ihr das einen Teil der kleinen Wählerzahl, die sie hatte.

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Die Nein-Parole der KVP zur Anti-Minarett-Initiative hat zu einer tiefen Spaltung geführt, wie die KIPA schreibt. Demnach finde eine Welle des Austritts aus der Kleinpartei statt. Der Verlust von rund einem Drittel der Mitglieder habe eine Neuorganisation der Partei nach sich gezogen.

Die KVP hat die kantonalen Sektionen aufgehoben und durch Geschäftsstellen der Bundespartei ersetzt. Die Partei könne so weiterhin an kantonalen Wahlen, Abstimmungen und Vernehmlassungen teilnehmen und eine “christlich wertbeständige, soziale Partei mit tiefem Respekt vor der Schöpfung” bleiben. Religionspolitik soll ein Kernthema bleiben.

Die KVP wurde wurde 1994 als Verein unter dem Namen “Christlich-konservative Volkspartei” (CKP) in Zürich gegründet. Der deutschsprachige Name wurde 1995 geändert in “Katholische Volkspartei”. Die Parteimitglieder setzen sich nach Angaben der Partei aus ehemaligen Mitgliedern der Christlich-demokratischen Volkspartei (CVP) und bislang parteiungebundenen Christen, vorab Katholiken, zusammen. Sie betrachten sich treu der katholischen Soziallehre. Politische Mandate hat die Partei im Aargau auf Gemeindeebene.

Claude Longchamp