Wahlbeteiligung von Tag zu Tag

48,3 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich 2007 an den Nationalratswahlen. 9 von 10 wählten nicht mehr an der Urne, sondern mit der Post. Bei Weitem nicht alle machten das aber vorzeitig, viele zögerten bis gegen den Schluss. Eine Zwischenbilanz zu 2011.

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An diesem Freitag lag, gemäss NZZ am Sonntag, die Wahlbeteiligung in den Städten Zürich, Bern und Genf höher als gleich viel vor den Eidgenössischen Parlamentswahlen 2007. Nur in Basel war sie tiefer als damals. Das alles spricht für eine insgesamt vergleichbare Wahlteilnahme wie bei den letzten Erneuerungswahlen für das Schweizer Parlament.

In die gleiche Richtung gehen auch die letzten Informationen aus den Wahlbeobachtungen: Sowohl das Wahlbarometer der SRG SSR als auch die SRF-Wahlbörse rechnen mit einer Beteiligung 49 Prozent der Wahlberechtigten.

Die briefliche Stimm- und wahlabgabe ist zwar fast überall zum Standard geworden. 9 von 10 nutzen diese Form. Doch wird nicht durchwegs vorzeitig gewählt. Nirgends kann man das besser beurteilen als im Kanton Genf. Denn da veröffentlicht die Staatskanzlei neuerdings Tag für Tag die vorläufigen Werte für die Wahlbeteiligung. Am Samstag dieser Woche lage sie bei 19 Prozent – mit einem mittleren täglichen Zuwachs von rund 4 Prozentpunkten. 2007 beteiligten sich rund 47 Prozent der GenferInnen an den Wahlen.

Hauptgrund dafür, dass man mit der Wahlabgabe zuwartet, ist die Entscheidungsambivalenz. Je ausgeprägter sie ist, desto länger wartet man mit dem definitiven Ausfüllen. Bei Schweizer Parlamentswahlen sind das eher die Entscheidungen beim Ständerat und die Personenentscheidungen im Nationalrat. Sie werden meist später gefällt als der digitale Entscheid, welche Partei(en) man unterstützen will.

In gut einer Woche wissen wir, was daraus wird!

Claude Longchamp