Am Sonntag schon bin ich auf Twittprognosis gestossen; darüber zu bloggen getraute ich mich am 1. April nicht, weshalb ich das heute nachhole. Mit der Frage an die Weisheit der Viele: Wer und was steckt hinter dieser Weise der …
Die neueste Grafik ist spektakulär: Eine Prognose für die Piratenpartei in jedem deutschen Bundesland. Mit 13 Prozent ist Berlin Rekordhalter, während in der neueste Spross in der deutschen Parteienlandschaft in Baden-Württemberg auf 2,5 Prozent kommt.
Vertrieben wird die Darstellung von “twittprognosis”. Genauso wie viele andere, höchst interessante Vorhersagen.
Nur, was twittprognosis ist erfährt man kaum; die kürzeste Selbstdarstellung lautet: “Scientificly ascertained prognoses for elections worldwide based on CATI, Online-Panel, Prognosis, Online-Polls, Face-To-Face-Interviews and Election Results.”
Eine Homepage ausserhalb von Twitter gibt es nicht; selbst google findet hierzu nicht. Auf wikipedia eine grosse Leere, einzig irgendwo versteckt ein Kommentar, der twitter-Dienst suche sich einzunisten, ohne dass man erfahre, was gemacht werden; Fazit, gut geraten sei auch geraten.
An sich finde ich die Weisheit der Viele etwas höchst Interessantes. Hier bleibt die Frage, ist es die Weisheit einiger weniger? Vielleicht hilft mir die Weisheit der Vielen, die mir folgen, weiter, um zu klären, wer und was Twittprognosis ist?
Claude Longchamp
Erste Reaktion von den Betroffenen selbst:
“In 18 Tagen 100 neue Follower! Dankeschön! Die Anfragen zu Quellen, und unserer Methodik werden wir in kürze unter unseren Favoriten zeigen.” (4.4.2012)
Und hier findet man die Beschreibung von Twittprognosis:
https://twitter.com/twittprognosis/status/189288205420474368/photo/1/large
Guck mal, was ich gefunden habe: http://twittprognosis.wordpress.com/
Tatsache ist doch, dass es niemanden interressiert, solange die Daten einigermassen stimmen. Wenn nicht, dann folgen die Ausreden sofort ….
Richtig ist nach wie vor das Sprichwort: ” Traue nur derjenigen Statistik, die du selbst gefälscht hast”.
Die Frage ist doch eher, warum nicht die Parteien selber Prognosen erstellen. Denn die sollten doch wissen, ob sie sich genügend einsetzen, um die Wahlziele zu erreichen. Und genau hier krankt das System: Anstatt Wahlziele zu setzen, sollten sich die Parteien Sachziele setzen.
Das scheint halt schwieriger zu sein ….