Die Wirtschaft lehnt die Initiative „Gegen den Bau von Minaretten“ entschieden ab. Sie hat kein Interesse, den getuen Ruf des Landes durch eine unnötige Initiative zu gefährden.
Rachid M. Rachid, Industrie- und Handelsminister Aegyptens, einem Land, indem der Islam Staatsreligion ist, hält sich zur Zeit zu einem Arbeitsbesuch in der Schweiz auf.
Demokratie, Offenheit und Toleranz gegenüber Minderheiten haben in der Schweiz eine Jahrhunderte lange Tradition. Das hat das Land vielerorts zum Vorbild gemacht – und zum bevorzugten Geschäftspartner, schreibt economiesuisse in einer Stellungnahme zur Minarett-Initiative.
Die Volksinitiative konservativ-religiöser Kreise diskriminiert nach Ansicht des Dachverbandes der Schweizer Wirtschaft eine religiöse Gruppe in unserem Land. So tangiere sie unsere freiheitlichen Grundwerte, zu denen auch die Religions- und Glaubensfreiheit zählen.
Die Minarett-Initiative nun sendet für economiesuisse ein falsches Signal aus. Für eine offene und exportorientierte Volkswirtschaft beinhalte sie ein erhebliches Schadenspotential. So pflege die Schweiz aktive wirtschaftliche Beziehungen zu zahlreichen islamischen Staaten. Die Exporte in islamische Länder seien im Jahr 2008 um 13,7 Prozent gewachsen, diejenigen in die übrige Welt hätten lediglich um 4,3 Prozent zugenommen hätten. Im Jahr 2008 habe die Schweizer Unternehmen Waren im Wert von 14,5 Milliarden Franken in muslimische Länder exportiert.
Bei einer Annahme der Initiative rechnet der Dachverband mit Boykotten gegen Schweizer Produkte und Dienstleistungen. Das schade der Schweizer Wirtschaft.
Claude Longchamp