Die Coleman’sche Badewanne schliessen

Mein Master-Seminar an der Uni Bern ist diese Woche richtig in Fahrt gekommen. Hier der Stand unserer Ueberlegungen zur Neuausrichtung der Abstimmungsforschung (in der Schweiz).

Zu meiner Studienzeit dominierten Makrotheorien die Sozialwissenschaften. Niklas Luhmann forderte mit seiner allgemein gehaltenen Systemtheorie mehr oder weniger alle heraus. Systembetrachtungen beherrschten auch die Politikwissenschaft: polity-, politics- und policy-Dimensionen des Politischen waren die Stichworte hierzu. In den Diskussionen mit meinen heutigen Studierenden wird immer wieder bewusst, wie stark sich das alles geändert hat. Denn ihre Herangehensweise neue Fragen wird durch Mikro-Theorien bestimmt ist, die aus der Oekonomie oder Psychologie stammen und individuelles Handeln analysieren.

James Coleman hat in seiner Grundlegung der Sozialtheorie, zu Beginn der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts auf Deutsch erschienen, das Verhältnis beider Perspektiven erörtert und hierfür das einprägsame Bild der Badewanne bestimmt. Er postulierte, es werde einen Erkenntnisgewinn in den Sozialwissenschaften geben, wenn man Phänomene auf der Makro-Ebene auf der Mikro-Ebene untersuche. In vielem sollte der Protagonist des methodologischen Individualismus Recht bekommen.


Quelle: James Coleman, Einführung in die Sozialtheorie (Grafik anclicken, um sie zu vergrössern)

Aber nicht in allem!

Denn mit der Vielzahl von Studien zu Entscheidungen oder Handlungen von Akteuren beispielsweise in der Politik, sind fast ebenso viele neue Datensätze entstanden: Umfragen bei BürgerInnen, Datenbanken zum Stimmverhalten von PolitikerInnen gehören ebenso dazu, wie die Positionierung von Parteien, Verbänden und Medien zu anstehenden Beschlüssen. Sie bieten ein unershlossenes Forschungspotential. wenn man sie neu verwendet. Anstatt Akteure als “Fälle” zu betrachten, kann man auch Entscheidungen als Untersuchungseinheit bestimmen. Dann geht es nicht um Erklärungsmodell des Aktuershandeln, sondern um solche der Entscheidung selber.

Wem das zu abstrakt ist, folge nachstehendem Beispiel: Befragt man BürgerInnen zu Abstimmungsentscheidungen, findet man fast immer einen positiven Zusammenhang zwischen Informiertheit zu einer Vorlage und der Zustimmung(sbereitschaft) zu dieser, wenn sie von der Regierung stammt. Negativ formuliert heisst das: Wer sich in einer Sache nicht informiert oder überfordert fühlt, der stimmt mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit gegen die Sache! Indes, was auf Bürger-Ebene recht gut belegt ist, ist auf Gesellschafts-Ebene noch schlecht erforscht. Denn es stellt sich die Frage, ob die ausgebaute Information durch Behörden und Medien vor einer Entscheidung diese positive beeinlfusst oder nicht.

Nun gibt es Hinweise dafür, dass das nicht sein muss. Die Medieninformation hängt vom erwarteten Konfliktgrad ab, wobei die intensivere Beschäftigung der Massenmedien mit solchen Themen das Mass an Konflikt eher erhöht als senkt. Mehr Information auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene muss deshalb nicht zu mehr Zustimmung insgesamt führen. Es kann sehr wohl sein, dass informierte BürgerInnen stets mehr die Regierung stützen als nichtinformierte, und das für mehr oder minder jedes Zustimmungsniveau gilt. Der letzte Abstimmungssonntag in der Schweiz verstärkte diese Vermutung in mir: So wurde über den Schutz des Passivrauchens am meisten geschrieben und gesprochen, und die Initiative ging, je länger die Debatte dauerte, immer mehr unter, während die Jugendmusikförderung kaum zu einer öffentliche Auseinandersetzung führte – und glatt angenommen wurde. Deshalb lohnt es sich, Fragen auf individuellem wie auf kollektivem Niveau separat zu untersuchen.

Dafür hat sich die Forschungslandschaft zu Volksabstimmungen in der Schweiz in den letzten Jahren erheblich verändert. Zahlreiche Datenbanken oder Informationsquellen sind entstanden, die im Verbund noch kaum analysiert worden sind. Genau diese grosse Lücke der Forschung will ich mit meinem Master-Seminar an der Uni Bern zu “Meinungsbildung bei Volksabstimmungen” schliessen helfen. Ausgangspunkt bildet dabei die elektronische Uebersicht, welche SwissVotes über die Ergebnisse der mehr als 500 Volksabstimmungen in der Schweiz bietet. Erklärungsmodelle können damit bis jetzt aber nur wenige getestet werden, konkret eigentlich nur der Zusammenhang zwischen Parteien/Verbände-Konflikt und Annahme/Ablehnungschancen einer Vorlage. Das liesse sich aber locker erweitern, wenn man die SwissVotes-Datenbank mit anderen Informationsquellen kombiniert – zum Beispiel mit der VOX-Datenbank, den Nachanalysen von Volksasbtimmungen auf Befragungsbasis, mit den Ergebnisse nder SRG-Vorbefragungen zum Stand der Meinungsbildung 3 resp. 7 Wochen vor einer Abstimmung oder mit den Auswertungen, die Politnetz beispielsweise zu den Entscheidungen im Parlament zulässt.

Spannend wird das vor allem dann, wenn man die genannten Zusatzinformationen nicht auf der individuellen Ebene verwendet, sondern auf der kollektiven einfügt. So kann man untersuchen, ob Initiativen oder Referenden eher durchkommen, wenn der Parteienkonflikt gering oder stark ist, wenn die Fraktionen der Regierungsparteien geschlossen resp. gespalten sind, wenn es zwischen Partei-Eliten und -Basen grosse oder kleine Unterschiede gibt, wenn sprachregional einheitliche oder spezifischen Kampagnen gefahren werden, wenn … Die neuen Möglichkeiten sind schier unbegrenzt!

Das entspricht genau dem Vorgehen, das die Colemansche Badewanne schliesst. Ich halte das sogar für die erfolgversprechendste neue Ausrichtung der Abstimmungsforschung gerade in der Schweiz, weil nur hierzulande genügend Fälle und Studien zu Volksentscheidungen vorliegen, welche solch übergreifende Tests überhaupt erst ermöglichen. Oder anders gesagt, die neuartige Analyse mikroanalytischer Untersuchungen wird es uns erlauben, neuartige makroanalytische Einsichten zu gewinnen.

Claude Longchamp

Lobbyismus in der Analyse

Mit meinem neuen Forschungsseminar an der Universität St. Gallen will ich einen Beitrag leisten zur Analyse leisten, wie Lobbying in der Schweiz funktioniert.

Aktueller hätte ich das Thema meiner Lehrveranstaltung an der HSG nicht lancieren können. Anfangs Woche diskutierte der Ständerat den Zugang von Lobbyisten zu eidg. ParlamentarierInnen. Die vorgeschlagene restriktive Regelung lehnte er knapp ab. Gestern nun präsentierte ich meinen Plan zu „Lobbysismus in der Analyse“ den Studierenden im Master „International Affairs“.

Lobbying definiere ich als meist professionelle Form der Interessenvertretung gegenüber dem politischen System, namentlich im Zusammenhang mit allgemein verbindlichen Entscheidungen, der Planungs- und Vorbereitungsarbeiten hierzu, aber auch der Umsetzung. Hauptsächliche Adressaten des Lobbyings sind Exekutiven und Legislativen. Die Interessenvertretung kann durch direkte Einflussnahme erfolgen, aber auch durch indirekte, speziell durch die Mobilisierung der öffentlichen Meinung erfolgen.

Das Lobbying in der Schweiz hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Geleistet wird es immer häufiger von professionell agierenden Firmen, seien es internationale Organisationen oder lokalen SpezialistInnen. In Anspruch genommen werden die neuen Dienstleistungen namentlich durch Verbände, den traditionellen Institutionen der Interessenvertretung, aber auch durch Firmen, die von staatlichen Regulierungen betroffen sind, bis hin zu sozialen Bewegungen. Selbst staatliche Organe beanspruchen Lobbying, um sich auf einer anderen staatlichen Ebene Gehör zu verschaffen.

Diese neuen Akteure zu erforschen, ist das Ziel des Seminars. Zunächst geht es um die Dienste, die sie anbieten. Von Interesse ist auch, über welches Wissen sie verfügen, und von wo sie dieses beziehen. Es geht aber auch um ihr Handeln und den Erfolgen, die sich darauf ergeben. Schliesslich beschäftigen wir uns auch mit der Frage, was Lobbying in der institutionellen Willensbildung verändert.

Teilnehmende am Forschungsseminar müssen einen Bachelorabschluss vorzugsweise in Politikwissenschaft oder Marketing haben. Der Kurs wird nach der Einführungen als Blockveranstaltung Ende Oktober 2012 durchgeführt. Bis dann müssen Interessierte die Literatur im Selbststudium aufarbeiten. Sie präsentieren in der Blockwoche ein Proposal für eine kleinere studentische Forschungsarbeit, und sie müssen diese bis Semesterende realisieren.

Wichtig ist mir, dass die bestehende Praxis im In- und Ausland berücksichtigt wird, da die theoretische Durchdringung des Themas durch die Wissenschaft eher gering ausfällt. Die Ergebnisse der Arbeiten müssen am Ende des Semester einem kleinen Team von WissenschafterInnen und PraktikerInnen präsentiert werden.

Höhepunkt der Blockveranstaltung wird der Besuch eines Top-Lobbyisten sein, der aus seinen Erfahrungen auf schweizerischer und europäischer Ebene berichten wird.

Claude Longchamp

Ausgewählte Literatur
R. Kleinfeld et al. (Hg.): Lobbying, Strukturen, Akteure, Strategien, Wiesbaden 2007.
R. Purtschert: Marketing für Verbände und weitere Nonprofit-Organisationen, Bern 2005, 2. Auflage.
Lobbying in der Schweiz. Partikulärinteressen unter der Bundeskuppel, hgg. von O. Bäaeriswyl, Villars-sur-Glane 2005.
B. Günthard-Maier: Politische Kommunikation. Mit Modellen, Methoden, Leitfäden und Fallbeispielen, Frauenfeld 2001.
Lobbying-Survey 2011, hgg. von BursonMarsteller&gfs.bern, Bern 2011
S. Dagger, M. Kambeck (Hg.): Politikberatung und Lobbying in Brüssel, Wiesbanden 2007
I. Michalowitz: Lobbying in der EU. 2007.
R. Buholzer: Legislatives Lobbying in der Europäischen Union. Ein Konzept für Interessengruppen, St. Galler Studien zur Politikwissenschaft, Bern, Stuttgart, Wien 1998.
H. Müller, B. Zaugg: Lobbying im Schweizer Tourismus, in: Jahrbuch der Schweiz. Tourismuswirtschaft 2004/2005, hgg. von T. Bieger et.al., St.Gallen 2005.
A. Fisher: Bookreview Lobbying, in: Swiss Political Science Review, Volume 17, Issue 1, pages 92–95, April 2011.

Welche Partei positioniert sich am nächsten bei der Mehrheit der Stimmenden?

Zieht man nur heute zu Rate, um die Arbeit der Parteien seit den letzten eidg. Wahlen bei Volksabstimmungen zu beantworten, ist die Mitte der Sieger: Genauso wie die CVP, GLP und BDP empfohlen haben, hat die Mehrheit der Stimmenden heute entschieden: Ja zur “Jugendmusikförderung”, Nein zum “Sicheren Wohnen im Alter” und ebenso Nein zum “Schutz vor Passivrauchen”. Teilweise verloren haben linke Parteien wie SP und GPS, bei der Raucherfrage nämlich, aber auch rechte wie FDP und SVP, die bei der Musik-Thematik nicht mitziehen wollten. Die SVP hat mit ihrem Ja zur Aenderung des Eigenmietwertes heute gar noch ein zweites Mal verloren.

Uebersicht über Parteiparolen und Abstimmungsmehrheiten 2012

Mehr = Parteiparole wie Abstimmungsmehrheit; Mind = Parteiparole entgegen Abstimmungsmehrheit; — keine Parteiparole (Tabelle anclicken, um sie zu vergrössern)

Das Bild der Parteien, die sich nahe beim Bevölkerungsdurchschnitt ansiedeln, lässt sich konkretisieren, wenn man alle Abstimmungsparolen und -ergebnisse seit den National- und Ständeratswahlen 2011 berücksichtigt.
Die Rangliste sieht die GLP an der Spitze: 9 Mal empfahl sie das, was die Stimmenden guthiessen; 2 Mal war sie in der Minderheit: Beim “Stopp dem zweitwohnungsbau”, den sie ablehnte, und bei der Krankenversicherungsreform “Managed Care”, die sie zur Annahme empfahl.
Ganz anders sieht es bei der SVP aus: 6 Mal vertrat sie den Minderheitsstandpunkt, 5 Mal den der Mehrheit. Niederlagen gab es beim Bausparen, allen drei Vorlagen zum Hauseigentum, bei den Staatverträgen und bei der Jugendmusik.
Die Reihenfolge dazwischen lautet SP, BDP/GPS, CVP und FDP.

Was heisst das alles? Erfolgreich ist heute eine moderat linksliberale Position, nicht zu deutlich nach links ausgerichtet, aber auch nicht zu stark an den traditionellen bürgerlichen Zentrumsparteien orientiert.
Daran ist Mehreres bemerkenswert: Die Wahlsieger von 2011, die GLP und die BDP, mögen kleinere Parteien geblieben sein. Ihre Positionen sind aber durchaus nahe dem Abstimmungsmainstream angesiedelt.
Die FDP, lange die Siegerin solcher Bilanzen, ist etwas aus dem Tritt geraten; beschränkt gilt dies auch für die CVP, ebenso bisher in der Spitzengruppe vertreten.
Besser ergeht es, wenigstens momentan, SP und GPS – lange gescholten, zu einseitige Positionen einzunehmen.
Genauso wie bei den Wahlen 2011 ist die SVP die Partei, die am meisten Terrain einbüsst, sei es an Wählern für ihr Personal oder an Stimmen für ihre Positionen.
Die Zeit der Polarisierung nach rechts – rund um die Wahlen 2007 herum das dominante Erfolgsmuster in der Schweizer Politik – hat als Leitlinie der Bewertung des Geschehens an Bedeutung eindeutig eingebüsst.

Claude Longchamp

Wettbörse zum Passivrauchen: doppeltes Nein prognostiert

Ein Nein von Volk- und Ständen, das erwartet die Wahlwette zum “Schutz vor Passivrauchen” auf Internet.

44 Prozent der Stimmen und 8 Kantonsstimmen – das erwarten die BörsianerInnen auf www.wahlfieber.ch am morgigen Abstimmungssonntag, wenn die Wahlzettel zur Volksinitiative “Schutz vor Passivrauchen” ausgezählt sein werden. Für sie steht die Ablehnung des Begehrens, das die Lungenliga lanciert hat, jetzt schon so gut wie fest.

Das war allerdings nicht immer so. Zu Beginn der Abstimmungswette ging man von einem doppelten Ja aus. Kippunkt war der 12. September 2012, dem Tag, an dem die 2. SRG-Umfrage publiziert wurde. Die erwartete Zustimmung auf der Online-Plattform sank dann um 20 Prozent bei den Stimmen und 8 Kantone bei den Ständen.

Gewisse Einflüsse durch Ereignisse sind bei Onlinewetten üblich – ein solche Wechsel ist allerdings unüblich. Hauptgrund dafür ist die (zu) geringe Zahl TeilnehmerInnen. Bis heute beteiligten sich gerade 31 Personen an der Wette, was die Beeinfluss der Prognose durch einzelne Personen stark befördert.

Genau das macht auch die erhöhte Unsicherheit bei dieser (Art der) Prognose aus!

Claude Longchamp

Leicht unterdurchschnittliche Beteiligung wahrscheinlich

Weiterhin zeichnet sich eine leicht unterdurchschnittliche Beteiligung bei den eidg. Volksabstimmung vom 23. September 2012 ab.

Freitag Mittag hatten 38,8 Prozent der Stimmberechtigten im Kanton Genf ihre Stimme zu den eidgenössischen Volksabstimmungen abgegeben. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit solchen Zwischenständen schätzt die Staatskanzlei, dass der kantonale Teilnahmewert am Sonntag zwischen 44 und 45 Prozent liegen werde.


blaue Linie: Beteiligung Schweiz, rote Linie: Beteiligung Kanton Genf

Meine Erfahrung wiederum lehrt mich, dass von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Mobilisierung des Elektorates im Kanton Genf etwas höher ist als gesamtschweizerisch. 9 Prozent betrug die Differenz im Juni 2012, allerdings bei kantonal wichtigen Entscheidungen. Im mehrjährigen Mittel liegt der Unterschied bei 4-5 Prozentpunkten.
Das spricht vorläufig für eine nationale Stimmbeteiligung bei den eidgenössischen Vorlagen vom 23. September 2012 von rund 40 Prozent. Leicht unterdurchschnittlich wäre sie damit – genauso, wie aufgrund der letzten Vorbefragung, erhoben 19 Tage vor dem Abstimmungssonntag, geschätzt.
Mit einer Ueberraschung bei Stimmbeteiligung ist damit nicht zu rechnen. Den genauen Wert kennt man nicht, die approximative Höhe schon.

Claude Longchamp

Elektorenstimmen verteilen

Sechs Prognosen für die Elektorenstimmen bei amerikanischen Wahlen folgt der ElectoralCollegeCalculator bei den US-Präsidentschaftswahlen 2012. In ihren Einschätzungen differieren die Vorhersagen graduell; alle haben sie aber Präsident Barack Obama vorne. Eine Uebersicht.

ElectoralCollege nennt man die Versammlung der Elektoren, denen die Wahl des amerikanischen Präsidenten obliegt. Bestimmt werden sie in den einzelnen Bundesstaaten. Deshalb sagen nationale Umfragen oder gleichwertige Analysen nicht alles Nötige aus.

Spezialisiert auf die Berechnung der Elektorenstimmen hat sich die Website “ElectoralCollegeCalculator“. Man kann sie auf mehrere Arten nutzen; um seine eigene Prognose zu machen, und um die relevante Forecastings zu konsultieren.


Vier Karten: ElectoralVote (aktuell identisch mit FrontloadingHQ und RealClearPolitics, FiveThirtyEight, PrincetonElection und ElectionProjection, sortiert nach Vorteil Obama (Grafiken anclicken um sie zu vergrössern)

Sechs Basis-Prognosen listet der ElectoralCollegeCalculator permanent auf. 60 Tage vor der Wahl sehen alle sechs Amtsinhaber Barack Obama vorne. Es variiert jedoch der Vorsprung, denn ausgewiesen werden zwischen 285 und 332 Stimmen für ihn.

Uebersicht über die Projektionen der Elektorenstimmen für Obama und Romney gemäss den sechs führenden tools:
332:206 ElectoralVote
332:206 FrontloadingHQ
332:206 RealClearPolitics/NoTussUp
317:221 FiveThrityEight/NewYorkTimes
309:229 PrincetonElectionProjection
285:253 ElectionProjection

Die Unterschiede in den Stimmenzahlen haben einen Grund: Die Methoden der Zuordnung sind nicht einheitlich. Das hat zur Folge, das namentlich die Elektorenstimmen in Florida (29) und Ohio (18) konträr verteilt werden.

Solche Unsicherheiten der Bestimmung haben dazu geführt, dass andere Monitor ganz auf Zuordnungen unsicherer Stimmen verzichten. Am radikalsten geschieht dies bei 270towin, einer ebenfalls auf diese Frage spezialisierter online-Plattform. Hier hat Obama 201 sichere Stimmen, und Romney bringt es auf 191. Uneindeutig sind 146. Namentlich sind das jene von Nevada, Colorado, Iowa, Wisconsin, Michigan, Ohio, Pennsylvania, New Hampshire, Virgina, North Carolina und Florida.

Uebersicht über die Verteilung der Elektorenstimmen mit explizit unsicheren Zuordnungen nach tool:
247:191 (100) Huffinton Post (Co, Io, Wi, In, WV, NC, Fl)
225:191 (122) Karl Rove (Nv, Co, Io, Wi, Mi, Oh, Va, NC, Fl)
221:191 (126) RealClearPolitics (Nv, Co, Io, Wi, Mi, Oh, NH, Va, NC, Fl)
201:191 (146) 270towin (Nv, Co, Io, Wi, Mi, Oh, Pa, NH, Va, NC, Fl)

Karl Rove, früher Präsidentenberater von George W. Bush und eigentlicher Promotor solcher Detailanalysen, wartet dabei mit einer weiteren Spezialität auf. Er unterscheidet selbst die Sicherheit der Stimmenverteilung je Kandidat, und er glaubt im zu Ende gegangenen Vorwahlkampf erkannt zu haben, dass gerade die weiche Unterstützung für Präsident Obama zurück gegangen sei resp. eine offene Situation häufiger vorkomme als dies noch vor kurzem der Fall war. Damit steht er allerdings recht alleine da, denn die meisten anderen Analysen sehen in den relevanten battleground states Obama unverändert in Front.


(Grafik anclicken, um sie zu vergrössern)

Freude haben übrigens die meisten Schweizer Zeitungen an der offenen Situation, stützen sie sich doch in der Regel auf solche Uebersichten. Das verheisst Spannung – fast mehr als nötig, könnte man bemerken!

Claude Longchamp

Hat der Parteitag der Demokraten Präsident Obama geholfen?

Ob es schon Umfragen zum Parteitag der Demokraten gäbe, wollte Twitter-Follower Matthias Bücher gestern von mir wissen? Die Antwort auf die Schnelle lautet ja, die Antwort mit Umsicht fällt nicht umgekehrt, aber etwas differenzierter aus. Eine Auslegeordnung.

Drei US-Institute veröffentlichen gegenwärtig täglich Umfragen: Gallup, Ipsos und Rasmussen.

. Gallup kommt heute morgen auf 48:45 im Kampf zwischen Obama (+1%punkt) und Romney (-1%punkt). (Weitere Aktualisierung kann man sich unter https://twitter.com/gallupnews abonnieren.)

. Ipsos nennt ein Verhältnis von 46:44 (mit 2% plus bei Obama und 1% minus bei Romney). (Einen grafischen Trend gibt es hier noch nicht, aktuelle Daten gibt es unter https://twitter.com/ipsosnewspolls)
. Bei Rasmussen (GOP-nahestehend) sieht es gleich aus; Obama hat 46% (+1%punkt) und Romney kommt auf 44% (-2%punkte, weitere Aktualisierungen unter https://twitter.com/RasmussenPoll).

Gemeinsam ist allen drei demoskopischen Erhebungen, dass Obama kurzfristig etwas gewinnt, Romney etwas verliert. Etwas unterschiedlich sind allerdings die Niveaus. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass alle Aussagen auf Tracking-Studien beruhen, also auf mehrtätigen Befragungen, wobei jeden Tag eine Tranche Befragte hinzu kommt, und alle 24 Stunden auch eine verschwindet. Die effektiv gemessenen Ausschläge waren demnach allesamt grösser, indessen, auch die Fehlerquote ist erhöht, sodass gemittelte Werte sicherer sind. Der Nachteil der Methode besteht darin, dass es sich nicht um Veränderungen von gestern zu vorgestern handelt. Vielmehr geht es um Verschiebungen, die einige Tage älter sind. Denn Gallup errechnet die Mittelwerte auf jeweils 7 (Befragungs)Tage, Ipsos und Rasmussen auf jeweils 3.

Falsch wäre der Schluss, dass sei der Effekt der Rede von Präsident Obama; richtig ist, dass die Auswirkungen des mehrtätigen Konventes der Demokraten einfliesst, und die Effekte der Präsentationen von Michelle Obama, allenfalls auch Bill Clinton jetzt schon berücksichtigt sind. Was Obama mit seiner Schlussrede bewirkte, wird man wohl erst in 2-3 Tagen genauer abschätzen können. Indes, auch das wir man nie genau wissen, den gestern erschienen auch die letzten Arbeitsmarktdaten, wobei man annehmen kann, dass sie einen Teil der positiven Veränderungen bereits neutralisiert haben.

Diese üblichen Probleme mit dem harten nowcasting kann man nur entgegen, wenn man sich fragt, was das für das forecasting heisst. Zu deutsch, was wird, wenn man statt auf Bestandesaufnahmen auf Vorhersagen abstellt?

Dazu gibt es in den USA zwischenzeitlich 6 Projektionsmodelle; die 5 Einzelhochrechnungen aufgrund verschiedener Ueberlegungen dazu kommen auf 50,1 bis 51,0 % Stimmen für den Amtsinhaber, wobei dieses Verhältnis nur noch die Stimmen für Obama und Romney schätzt. Das Mittel, das in die 6. Projektion, die von PollyVote, eingeht, liegt wählerInnen-seitig bei 50,4 zu 49,6 für den bisherigen Präsidenten.

Projektionen der Wählerstimmen aufgrund von Umfragen: Prozente für Obama
50,1% Pollster
50,2% TalkingPointsMemo
50,2% ElectionProjection
50,4% RealClearPolitics
51,0% Princeton Election Consortium

Kontrolliert wird dies bei PollyVote durch andere Prognosemethoden, namentlich durch ökonomische Modelle, Modellierungen von Personen- und Themenkompetenzen, Wahlbörsen und Expertenmeinungen. Namentlich die ökonomischen Modelle legen ein noch knapperes Ergebnis nahe, derweil alle anderen Verfahren den Vorsprung von Obama etwas vergrössern. Total gibt das für die Prognosespezialisten des PollyVote-Projektes ein Rating von 51,6 für Obama zu 48,4 für Romney. Tatsächlich wäre damit auch der leicht positive Trend für den Republikaner seit seiner Nominierung gebremst und in die umgekehrte Richtung gelenkt worden. Die Effekte sind allerdings recht gering, denn Obama lag in den Prognosen der letzten 6 Monate immer vorne, und zwar mit einem Anteil von 51,2 bis 52,6 bei dem (vereinfachten) Verhältnis der Wählerstimmen.

Prognosemethoden WählerInnen-Anteile: Prozente für Obama
50,2% ökonometrische Modelle
50,4% Umfragen
50,7% Expertenschätzungen
53,1% Wahlbörse (Iowa)
53,7% Personenprofile/Themenkompetenzen

Damit sind wir bei der Umrechnung auf die Elektorenstimmen ankommen, die in den Gliedstaaten vergeben werden. Deshalb sind die nationalen Stimmenanteile gar nicht so wichtig, von Bedeutung ist mehr die (voraussichtliche) Verteilung in den umstrittenen Staaten. Nimmt man die 5 detaillierten Projektionen, die es hierzu gibt, resultiert stets ein Vorsprung für den demokratischen Kandidaten, wenn auch ein unterschiedlich grosser. Für seine Wiederwahl braucht Obama 270 Stimmen, und er hat in den Prognose zum Electoral College zwischen 285 und 322. Das ist sicher weniger als vor 4 Jahren, aber immer noch genug, um seine Ziele in der 2. Amtszeit zu erreichen.

Prognosemethoden ElectoralCollege: Stimmen für Obama
285 ElectionProjection
309 PrincetonElectionProjection
314 FiveThirtyEight
322 Votamatic
322 Electoral Vote
Weggelassen habe ich hier alle Zusammenstellungen, welche die Stimmen in den unsicheren Gliedstaaten in die neutrale Mitte-Position schieben, sodass beiden Kandidaten keine Mehrheit haben.

Mit anderen Worten, lautete die Antwort auf Matthias Bürches Frage: Es gibt Umfragen, doch wir man den Parteitageffekt erst in wenigen Tagen kennen. Momentan spricht alles dafür, dass er Obama kurzfristig nützt, und dass er dies seinen Vorsprung in den Projektionen etwas vergrössert hat. Tiefgreifene Umschwünge sind nicht zu erwarten, werde durch den einen, noch den anderen Grossanlass. Das spricht für eine polarisierte Kandidatenlandschaft, bei der sich ähnliche grosse Lager gegenüberstehen. Bei den Wählerstimmen haben sich die Verhältnisse mit leichtem Vorteil für Obama stabilisiert, bei den Elektorenstimmen hat der Präsident einen etwas grösser Vorsprung.

Claude Longchamp

Kein Wahlfieber

Die Börse auf Wahlfieber zum Passivraucherschutz in der Schweiz will nicht richtig in Schwung kommen. Wer bisher mitmachte, setzt auf ein Ja.


Wahlfieber-Prognose (im Zeitverlauf) zur Volksinitiative “Schutz vor Passivrauchen”

Seit einigen Jahren gibt es Wahlbörsen. Die einen schwören auf sie, andere schenken ihnen keine Beachtung. Selber sehe ich mich irgendwo dazwischen.

Bei Wahlen haben sich Wahlbörsen im In- und Ausland als valable Ergänzung um Umfragen etabliert. Bei Abstimmungen fällt das Urteil durchzogener aus. Die meisten Beispiele stammen aus der Schweiz, und die zeigen, dass vieles, vielleicht sogar zu vieles, von der Mitmachbereitschaft abhängig, die ihrerseits vom Interesse am Thema, dem Konflikt vor der Entscheidung und der Werbung auf Massenplattformen abhängt.

Bei den anstehenden, schweizerischen Volksabstimmungen scheint alles noch etwas krasser zu sein. Zu den drei Entscheidungen gibt es gerade in einem Fall eine Börse (auf Wahlfieber). Und selbst die wurde erst in den letzten Tagen freigegeben.

Ihr vorläufiges Fazit: die Volksinitiative “Schutz vor Passivrauchen” wird angenommen. Sie würde Volks- und Ständemehr schaffen. Bei ersterem zeichnet sich ein Prognosewert von 65-66 Prozent Ja ab, bei zweiterem ein Ständemehr von 20-21 (Halb)Kantonen.

Alles schon gelaufen? – Man kann diesmal auch skeptischer sein als sonst. Momentan wetten gerade mal 16 Börsianer. “Kein Wahlfieber” in Sachen Nicht-Raucherschutz ist denn auch meine Zusammenfassung. Denn die kleine Teilnahmezahl ist deutlich tiefer als sonst, womit der Einfluss einer oder einiger Person(en) auf das Schätzergebnis klar steigt.

Der vorhergesagte Ja-Wert orientiert sich wohl am stärksten an den Ergebnissen der diversen kantonalen Entscheidungen. Und er ist, last but not least, noch einiges höher als bei der SRG-Umfrage anfangs der laufenden Kampagne.

In gut zwei Wochen weiss man sicher, was Sache ist; am kommenden Mittwoch, wenn die letzte Vorbefragung erscheint, kann man die nächste Einschätzung machen. Es wird interessant sein, zu sehen, ob sich die wenigen Börsianer von den bekundeten Stimmabsichten der BürgerInnen anstecken lassen, oder ob genau deshalb noch mehr ihre Wette kund tun wollen!

Claude Longchamp

Nowcast and Forecast

Die Verwendung von Umfragen zu den amerikanischen Präsidentschaftswahlen nimmt zu – auch in der Schweiz. Das ist erfreulich, und es wäre noch erfreulicher, wenn dabei nicht Birnen und Aepfel vermischt würden.

Zuerst zum Begrifflichen
Umfragen sind Bestandesaufnahmen. Sie zeigen, die wie Wählenden heute (am kommenden Sonntag) wählen würden, fände die Wahl heute (am kommenden Sonntag) schon statt. Prognostischen Wert hat das für heute (für den kommenden Sonntag) – mehr nicht!
Denn in der Fachsprache ist das ein nowcast, kein forecast.
Um daraus eine Prognose machen zu können, muss man wissen, was bis zur effektiven Wahl geschieht. Das ist in der Regel bei niemandem der Fall. Oder man muss sagen können, was noch geschehen könnte. Mit Erfahrung ist das denkbar, wobei sich diese aus dem ableitet, was in den letzten Malen im vergleichbaren Zeitraum geschehen ist.
Wirkliche Prognosen setzen Modellrechnungen voraus, die vorliegen, wenn bestimmte Informationen, die man aus aktuellen Umfragen nimmt, mit weiteren, allgemein gültigen Determinanten einer Wahl verrechnet. Dabei stützt man sich beispielsweise auf die aktuelle Popularitätswerte für Kandidaten und Wahlabsichten für Parteien, und man kontrolliert das Ganze mit Faktoren wie der Wirtschaftslage, Kampagnenbudgets oder Basisaktivitäten in stark umkämpften Gebieten.
Das ist dann ein forecasting, das sich in der Regel von einem nowcasting unterscheidet.

Sodann zu typischen Beispielen
Bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen wird zwischen fore- und nowcasting klarer unterschieden, als das in der Schweiz selbst in der Berichterstattung hierzu der Fall ist.
Ein typisches nowcasting findet sich auf RealClearPolitics. Da werden allen brauchbaren Umfragen gelistet, und die Serie wird vorlaufend aufdatiert. Die Kurve, die so entsteht, zeigte Ausschläge von kürzester Dauer, verursacht durch Umfragen verschiedener Institute oder durch Messungen vor und nach einem wichtigen Kampagnenmoment. Die Kurve macht aber auch deutlich, dass es dahinter auch Trends gibt, die gelten, bis eine eigentlicher Wendemoment kommt, mit dem sich die allgemeine Richtung ändert.
Selbst wenn man das mitberücksichtigt, ein nowcasting bleibt ein nowcasting. Vorbildlich unterschieden werden Bestandesaufnahmen von Prognose auf dem Wahlblog “538” der New York Times. Da kann man die Unterschiede beider Vorgehensweisen laufend nachschlagen.
Die grösste Problematik beim forecasting besteht darin, dass es keinen auf alle Zeiten fixen Mix an Faktoren gibt, der zu sicheren Prognose führt. Auf dieses Problem haben die SpezialistInnen zwei Antworten entwickelt: Man schwört auf seine eigene Methode, weil in der Vergangenheit die Beste war, oder aber man summiert alle begründbaren Verfahren, um Ausschläge, die es immer wieder geben kann, in ihren Auswirkungen zu minimieren.
Der dritte, von mir aus gesehen, beste Typ findet sich auf der Website der Forschungsgruppe PollyVote. Das ist aus meiner Sicht das theoretisch (und auch praktisch) bestmögliche Forecasting, denn es berücksichtigt schon im Ansatz verschiedene Prognosemethoden, und es bildet daraus einen Mittelwert an Vorhersagen.

Schliesslich zu den Folgen für Aussagen
Was kommt bei den verschiedenen Ansätzen heraus? Bilanzieren wir konkret, was die Instrumente sagen, und zwar unmittelbar nach dem Parteitag der Republikaner, aber vor dem der Demokraten.
Erstens, RealClearPolitics, das die ganz aktuellsten Umfragen ausweist, hält für heute eine Unentschieden fest: 46,8 Prozent für Obama, genau gleich viel für Romney.
Zweitens, die NewYorkTimes, die im nowcast mehrere aktuelle Umfragen vergleicht (und die Stimmen für DrittkandidatInnen weglässt), kommt gerundet auf 50:49, im forecast vereinfacht auf 51:48. Blogger Nate Silver, der das mit weiteren Grössen kontrolliert, die nicht auf Umfragen basieren, kommt in seiner Prognose auf 51,4 zu 48.6.
Drittens, PollyVote schliesslich hält für das Umfragen nowcasting ein 50:50 fest, unter Berücksichtigung von vier weiteren Prognosemethoden ein 51.5 zu 48.5. Dabei sprechen Modelle, die vor allem auf die Wirtschaftslage abstellen für einen minimalen Vorteil für Romney, während solche, die namentlich auf Personenprofile und Themenkompetenzen der Kandidaten abstellen, einen Vorsprung Obama im Verhältnis von bis zu 54:46 aufweisen.
Was heisst das alles? Das nowcasting von RealClearPolitics kann morgen schon wieder anders sein, namentlich wenn der Parteitag der Demokraten zu Ende ist, während das forecasting von NewYorkTimes einerseits, der Politikspezialisten anderseits ohne massive Veränderungen der Rahmenbedingung nicht mehr substanziell schwanken sollten.
Das lehrt uns auch die jüngste Vergangenheit: Im PollyVote-Gesamtindex lag Obama zu jedem Zeitpunkt wenn auch knapp, so doch immer vorne.
Oder anders gesagt: Im Nowcast-Modus ist der Stand der Dinge “gegenwärtig offen”, im Forecasting hat Obama “seit langem leichte Vorteile”.

Claude Longchamp

Meine online-Leseliste zu den US-Wahlen 2012

Die Online-Berichterstattung zu den US-Präsidentschaftswahlen ist beträchtlich. Selbst einem professionell Interessierten wie mir fällt der Ueberblick nicht immer leicht. Genau deshalb habe ich eine neue Rubrik im Blogroll eröffnet (unten rechts).

Selbstredend kann man über die Internetportale der grossen Medienhäuser gehen. Spezifische(re) Informationen, gegliedert nach Stichworten, findet man hier:

Wahlrecht USA
Wer sich schnell über das Wahlrecht in den USA informieren will, wird hier fündig:
. Elections&ElectoralSystems
. ElectoralCollege (wikipedia)

Aktuelle Präsidentschaftswahl
Die aktuelle Wahl und ihre Hauptakteure werden die dokumentiert und gezeigt:
. US presidential election, 2012
. Barack Obama
. Mitt Romney

NewsTicker
Nützliche NewsTicker sind:
. RealClearPolitics (moderat Republikaner)
. TalkingPointsMemo (Pro Demokraten)
. TheDailyCaller (Pro Republikaner)

Wahlkampf auf Twitter
Uebersichten zum schnellsten Wahlkampf geben:
. 140elect (moderat Republikaner)
. 2012onTwitter
. The Twitter Political Index

Blogs
(Mehr oder weniger) Auf der Höhe der Zeit sind folgende Blogs
. Nate Silver (FiveThirtyEight der NewYorkTimes)
. Ezra Klein (WonkBlog der WashingtonPost)
. Nate Cohn (electionate des TheNewRepublic)
. TheMonkeyCage (Politikwissenschaft)
. US-Wahlblog (Die Zeit, auf Deutschland ausgerichtet)
. US-Wahlblog (Süddeutsche, auf Deutschland ausgerichtet)
. USA2012-365TageWahlkampf (auf Oesterreich ausgerichtet)
. CampaignAnalysis (Louis Perron, Schweizer Kampagnenberater)

Angewandte Forschung
Angewandte Forschung zur Politk der Kandidaten, zu ihrem Geld im Wahlkampf und zu vertieften WählerInnen-Analysen bieten:
. PewResearchCenter 
. OnTheIssues
. OpenSecrets
. Factcheck

Umfrage Tracking (Tagesbefragungen)
. Gallup
. Ipsos
. Rasmussen
. American Life Panel / RAND
Umfragen (ohne Prognose)

Die beste Uebersichten über das Aktuellste aus den Umfragen zu allen Wahlen national und in swing-states resp. zu relevanten Einstellungen vermitteln:
. RealClearPolitics
. votamatic
. polltrackerTPM
. Pollster/HuffintonPost
. PollingReport

Prognosen
Eigentliche Prognosen über Bestandesaufnahmen hinaus aufgrund von Wahlumfragen, Wählermärkten, Modellrechnungen usw. liefern:
. Pollyvote (Wählende, national)
. Votamatic (Wählende, nach Bundesstaaten, projiziert, Electoral College)
. FiveThirtyEight (rechte Spalte: nowcast and forecast für Wählende und Electoral College)
. 270towin (national, state, and Electoral College)
. KarlRove (Electoral College)
Princeton Election Consortium
electoral-vote
Battle for the White House (RCP, Electoral College)
. ElectionProjection (Electoral College, aber auch Repräsentantenhaus und Senat)

Ich hoffe, das bringt Ihnen eine Uebersicht. Selbstverständlich nehme ich weitere nützliche Links gerne entgegen!

Claude Longchamp