Für die Bilateralen bloggen

Gleich drei Bundesrätinnen läuteten gestern den Abstimmungskampf zur einzigen gesamtschweizerischen Volksabstimmung vom 8. Februar 2008 ein. Die Parteipräsidenten aller grösseren Parteien ausserhalb der SVP sind ihnen vorausgegangen. Jetzt erhalten sie Unterstützung in der Blogosphäre.


Parteipräsidenten für die Bilateralen werden jetzt vom Bloggern für die Bilateralen unterstützt

Die Anfänge
Seit einigen Tagen hat es auf der Website zu den “erfolgreichen Bilateralen” ein Kampagne-Blog zur Fortführung und Erweiterung der Personenfreizügigkeit gegenüber der EU. Es soll die Besuche auf der Plattform steigern helfen, und es soll den eingeläuteten Abstimmungkampf befruchten.

Die ersten Beiträge sind von den Campaignern selber geschrieben, die seit vielen Jahren in vielen Abstimmungskämpfen, nicht zu letzt in allen Europa-Abstimmungen der Schweiz aktiv waren. Ihnen geht es um Mobilisierung. Um Werbung für die Oeffnung der Schweiz. Um die Beruhigung aufkommender Aengste. Um die eigenen Positiv- und Negativ-Botschaften. Und um Lesehilfen zu aktuellen Ereignissen.

So wie es bisher daher kommt ist es ein Sprachrohr des Komitees, das der Wirtschaftsverband economiesuisse betreut. Es will die Möglichkeiten nutzen, sich im Internet zu äussern, um die rund 4 Millionen SchweizerInnen anzusprechen, die heute einen Bildschirm mit Internetanschluss an ihrem Arbeitsplatz oder zu Hause haben. Dies ist die wohl grösstmögliche Zielgruppe, die sch auf 3-400000 Menschen verringert, welche das Internet während Abstimmungskämpfen zur Information und zur Meinungsbildung nutzen.

Die Perspektiven
Ich kenne zwei Entwicklungswege von Kampagne-Blogs: den direkten, der auf Verbreitung in der Gratispresse als verbreitetster Zeitung unter Stimmenden zielt, und den indirekten, de sich an MultiplikatorInnen in politischen Meinungsbildungsprozessen richtet.

Im ersten Fall gilt es rasch Ereignisse rund um das Blog aufzubauen. Die Gegner der EU, der Bilateralen und der Personenfreizügigkeit sollen gezielt aus der Reserve gelockt werden. Vornehme Zurückhaltung im Auftritt ist das nicht angesagt. Virtuell Krachen soll es, sodass man hinschaut. Zwar hat es gegenwärtig kein eigenes Blog der Nein-Kampagne, doch werden deren Standpunkte auf SVP-nahen Blogs wie die von Snoop oder Smythe Style gut vertreten resp. werden sie von SideEffects schnell vervielfältigt. Das lässt ein Pingpong der Protagonisten hüben und drüben erwarten, die sich im “Blick am Abend” oder im “punkt.ch” spieglen könnte.

Im zweiten Fall zielt vielmehr darauf ab, eine erweiterte Plattform der opinion leader auf der befürwortenden Seite zu werden. Die AktivistInnen in der Kampagne sollen mit kommunikativen Mittel geführt werden. Prominente Unternehmer müssen sich dann äussern, Wissenschafterinnen zu interkulturellen Erfahrungen solten sich outen, und AbstimmungskämpferInnen aus den Kantonen könnten über ihre Erfahrungen mit Argumenten berichtet. Eingeladen werden sollten kritischen BeobachterInnen der Ja-Kampagne, die das Geschehen analyisieren, kommentieren und ihm so ihren Dreh verpassen. Die direkte Verwendung zählt nicht, jedoch der Einfluss durch Multiplikation.

Mein Empfehlung
Im vorliegenden Fall scheint mir der zweite Entwicklungspfad angezeigter. Doch lasse ich mich gerne überraschen. Ich bin jedenfalls gespannt, was aus der Blogosphäre wird, und ob es die Stimmen der drei Bundesrätinnen, die sich engagieren werden, verstärken kann. Ich jedenfalls werde das Experiment des Bloggens für die Bilateralen bis am morgen des 8. Februars 2009 aufmerksam verfolgen.

Claude Longchamp

siehe auch:
Gegen die Personenfreizügigkeit bloggen

25 Jahre Wahlforscher

Die Universität Zürich hat den Lehrauftrag der Lehrstuhls für Schweizer Politik zur Wahlforschung neu vergeben. Ab 2009 werde ich dieses Fach in Zürich unterrichten. Im besten Moment, denn ich bin werde dieses Wochenende 25 Jahre Wahl- und Abstimmungsforscher sein.

Zu einem besseren Zeitpunkt hätte die Entscheidung nicht angekündigt werden können. Am Montag bis ich genau 25 Jahre Wahlforscher. Ich bin am 1. Dezember 1983 mitunter hierfür von Professor Erich Gruner an der Universität Bern angestellt worden. Die nationalen Wahlen von 1983 waren meine ersten, die ich als Politikwissenschafter untersucht habe. Zwischenzeitlich habe ich sechs weitere nationale Parlamentswahlen beobachtet, begleitet und in verschiedenster Hinsicht berechnet. Zahlreiche kantonale und städtische Entscheidungen zur Regierungs- und Parlamentszusammensetzung sind seit 1986 hinzu gekommen.

Für die SRG SSR Idee suisse habe ich seit 1987 alle Schweizer Wahlen mitkommentiert. 1999, 2003 und 2007 habe mit dem Forschungsinstitut gfs.bern auch dreimal das Wahlbarometer mit Vor- und Nachwahlbefragung realisiert. In diversen Partei- und Kampagnenstudien sind die Ergebnisse vertieft worden. Sie haben zu zahrleichen Publikationen und Kursen für Parteien, Medienschaffende und Hochschulen geführt.

Und nun dies: Adrian Vatter, einst mein Hilfsassistent in Bern, heute Professor für Schweizersche Politik in Zürich, hat mich mit der Durchführung der Lehre zur Wahlforschung an der Universität Zürich betraut. Herzlichen Dank, sag’ ich da! Ich nehme die Herausforderung gerne an, und werde mein Bestes geben, um die StudentInnen in Theorie, Empirie und Praxis der Wahlforschung in der Schweiz auszubilden!

Claude Longchamp

FROM LOCAL TO TRANSNATIONAL

Kampagnen verändern sich überall: Obama setzte die Massstäbe in Wahlkämpfen. Irland stimmt regelmässig über die EU-Mitgliedschaft ab. Und weltweit lauft eine öffentliche Kontroverse über den Klimawandel. Was die vielen lokalen Erfahrungen mit politischen Kampagnen für die transnationale Politik bedeutet, soll an einer hochkarätig bestückten Tagung in Zürich diskutiert werden.

Die Europäische Vereingung politischer Berater (EAPC) nimmt sich den Veränderungen in Partei-, Personen-, Sach- und Themenkampagnen an ihrer nächstjährigen Zusammenkunft in Zürich an. Vom 7. bis 9. Mai 2009 diskutieren WissenschafterInnen, ForscherInnen und PraktikerInnen über die Phänomene des Wandels, über die Folge für die Kommunikation und über die Chancen und Risiken für die Demokratie. “From local to transnational” ist die Devise der Tagung, die unter dem Titel “The Challenge of Campaigning in tomorrow’s Europe”. Das Motto nehmen die Organisatoren wörtlich, denn es soll mitunter von den Erfahrungen in der Schweiz mit der weltweit ausgebautesten direkten Demokratie ausgegangen werden, um zu fragen, was das für die grenzdurchschreitenden Politik bedeuten kann.

Ich werde die Session “Demokratie im Praxistest” gemeinsam mit Rudolf Ramsauer, Direktor CC Nestlé, und Hanspeter Kriesi, Professor für vergleichende Politikwissenschaft, an der Universität Zürich, bestreiten. Mein Referat wird zum Thema “Neue Aspekte in Schweizer Wahl- und Abstimmungskämpfen” sein, wobei ich auf die zentralen Veränderungen in kampagnenbezogenen politischen Kommunikation von 1992 bis 2007 eingehen und anhand der learnings einen Ausblick für politische Entscheidungen in Europa machen werde.

Interessenten finden hier mehr Informationen. Das Programm wird in den kommenden Tagen aufgeschaltet werden.

Claude Longchamp

“Wahlbistro” – eine neue Form der Kampagnenkommunikation

Am 1. September startet in Bern eine neue Plattform zur Wahlkampf-Kommunikation, die Schule machen könnte und sollte.

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Die Berner und Bernerinnen wählen am 30. November ihren neuen Stadtpräsidenten, die neue Stadtregierung und das neue Stadtparlament. Einmal geht es um die Frage nach den Mehrheitsverhältnisse in der Bundesstadt. Neu ist, dass sich nicht mehr nur zwei Blöcke gegenüber stehen, sondern sich auch eine politisch unabhängige Mitte bemerkbar macht, die bei der Mehrheitsbildung das Zünglein an der Waage spielen könnte.

Sodann sind die Wahlen auch ein Hinweise, wie stark sich die politische Kommunikation heute schon geändert hat. Neu ist dabei, dass die Wahlkämpfe der Parteien und KandidatInnen durch eine Wahlplattform auf Internet begleitet werden soll, die für die Schweiz innovativ ist. Sie will

. allen Kandidierenden die Möglichkeit zur Bekanntmachung ihrer Standpunkte dienen;
. alle Kandidierenden, die sich profilieren wollen, auch mit dem Themenspider von smartvote verbinden;
. allen BürgerInnen, die sich besonders engagieren wollen, die Möglichkeit geben sich direkt an die BewerberInnen zu wenden.

Im Vergleich zu anderen Plattformen schätze ich an Wahlbistro die beabsichtigte Offenheit für alle Kandidierenden. Die Hierarchisierung des Zugangs zu Medien wird damit abgebaut. Ich bin auch der Meinung, dass es heute angezeigt ist, die Verlautbarungen von PolitikerInnen und solchen, die es werden möchten, mit der Positionierung auf den Themenspinnen von smartevote zu vergleichen. Die angewandte Politikwissenschaft hat hier in jüngster Zeit eine interessante Dienstleistung entwickelt, die mehr verwendet werden sollte. Und ich schätze es auch, dass die Veranstalter von Wahlbistro für Kandidierende und Kommentatorinnen strenge Hausregeln erstellt haben, welche beispielsweise ananyme Stellungnahme auf der Plattform ausschliessen. Der Zerfall der politischen Diskussionskultur, der so erleichtert wird, ist leider schon stark fortgeschritten.

Natürlich muss sich die Wahlplattform “Wahlbistro” erst noch durchsetzen. Möglich ist das gut, denn gerade im urbanen Umfeld ist die traditionelle Form der Wahlkampfkommunikation stark im Rückgang begriffen. Dennoch steigt in den meisten Städten die Wahlbeteiligung wiederan, unter anderem als Folge der kognitiven Mobiliserung. Da liegt Wahlbistro im Trend, denn die Akteure müssen sich heute medial, aber direkt und authentisch an die wahlinteressierten BürgerInnen wenden können. Vor allem in der jüngeren Generation ist die Nutzung von Internet bei Wahlen und Abstimmungen als Informations- und Diskussionsmöglichkeit fortgeschritten.

Ich wünsche dem Experiment zur Demokratisierung der Wahlkampf-kommunikation viel Erfolg. Ich werde das Projekt ab heute engagiert-kritisch bis zum Wahltag verfolgen.

Claude Longchamp

Link

Medienmitteilung zur Lancierung

Kann Bloggen ihrer Karriere als WissenschafterIn schaden?

(zoon politicon) Wenn WissenschafterInnen bloggen, ist das schnell mal suspekt. Wenigstens für jene, die Wissenschaft als reine Veröffentlichung von Artikeln in Fachjournalen verstehen und die Produktion des Wissens auf Bücher in renommierten Fachverlagen reduzieren.

Ich will das gar nicht schlecht machen. Denn auch ich halte mich gerne an gute Lexika, übersichtliche Handbücher, lesenswerte Einführungsliteratur, kritische Buchbesprechungen, von denen ich annehmen darf, dass das Publizierte geprüft ist und sich am Stand der Diskussion ausrichtet.

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Sichere Karriereleitern gibt es nicht. Kommunikation ist eine Möglichkeit, sie besser zu meistern.

Doch stelle ich die Gegenfrage: Gibt es nicht auch wissenschaftliche Seminare, in denen man bewusst übt? War man noch nie in einem Kongress-Workshop, wo gerade die vorläufigen Gedanken am meisten angeregt haben? Und hat man noch nie einen Feuilleton-Artikel von Professoren, Institutsleitern und Wissenschaftspublizisten gelesen, die ganz ohne wissenschaftlichen Apparate daher kamen?

Natürlich, all das hat man doch schon selber erlebt. Denn: “Wissenschaft entsteht nicht mehr im Kopf von Genies”, sagt die unkonventionelle Konstanzer Wissenssoziologin Katharina Knorr-Cetina. Vielmehr wird sie produziert, in Laboratorien, in sozialen Strukturen wie Universitäten, Think Tanks und Massenmedien. Und das alles ist Kommunikation.

Zu den Problemen der Wissenschaftskommunikation zählt, dass sie Schleusen hat wie Zugangsbeschränkungen, die Hierarchien entstehen lassen, wie Fachgrenzen, die Leistungsvergleiche hemmen, und meist mit viel Prestige verbunden wird, was die Innovation der Wissensproduktion nicht unbedingt fördert.

Die Oeffnung der Schleusen in der Wissenschaftskommunikation ist deshalb von allgemeinem Nutzen. Das ist mein genereller Rat an die Wissenschaft und die WissenschafterInnen. Wissenschaftsblogs sind dabei ein Element, denn sie können Werkstätten der Forschung und ihrer Diskussion sein, ohne hohe Hürden der Kommunikation für Fachkreise zu haben.

Mehr noch: Wissenschaftsblog sind auch eine einfache und schnelle Form der Wissensschaftskommunikation. Was sich als richtig erwiesen hat, wird nicht ohne Weiteres als richtig eingesetzt. Denn es muss vermittelt werden. Es muss sich vor allem auf dem Marktplatz der Gegenwartsideen erst einmal durchsetzen. KollegInnen müssen informiert werden; möglichen AnwenderInnen müssen interessiert werden, und PublizistInnen müssen die Möglichkeit bekommen, sich selber ein Bild vom Fortschreiten der Wissensproduktion zu machen.

Wissenschaftsblogs haben denn auch diese Funktion. Sie sind ein Medium der Wissensvermittlung für spezifische Publika. Sie helfen, Wissens zu verbreiten, und sie helfen diese Verbreitung einfach zugänglich zu machen.

Klar: Wer eine Karriere als WissenschafterIn einzig als internen Reputationsprozess versteht, der oder die braucht nicht zu bloggen. Wer indessen an seiner Entwicklung als WissenschafterIn dauerhaft arbeitet, der oder die sollte weder bei der Produktion noch bei der Diffusion seines Wissens und Können auf eine so einfache Form der Kommunikation wie dem Bloggen verzichten!

Notabene genau so wenig wie zum Beispiel auf www.scienceblogs.de, einem inspirierenden Experiment der Wissenschaftskommunikation in der Blogosphäre.

Claude Longchamp

Schlüsselwerke der Politikwissenschaft handlich aufgearbeitet

(zoon politicon) Da geht die Praxis der Theoretiker und der Praktiker weit auseinander: Muss man die Klassiker der Politikwissenschaft ausführlich gelesen haben, oder reicht es, wenn man die relevanten Zusammenfassungen kennt? Die Antworten stehen sich da diametral gegenüber: In der wissenschaftlichen Ausbildung sagt man: Ja, man muss sie in extenso gelesen haben. In der ausseruniversitären Praxis wird man Antworten: Unmöglich!

Ich gebe folgende Antwort: Im eigenen Arbeitsgebiet lohne es sich, die grossen Gedankengänge der relevanten Literatur einmal von A bis Z durcharbeitet zu haben. Und es ist sinnvoll, in einzelnen Forschungsgebieten die verzweigten Hinweise auf Neues selber aufgespürt zu haben.
Darüberhinaus mache ich mir nichts vor: Eine Uebersicht über die schnelle Entwicklung des Faches bekommt man so nicht. Doch das ist häufig essenziell. Gerade auch für Nicht-Fachleute.

Da bleibt nur der Griff zu Lexikas, um Begriffe sauber bestimmt zu bekommen, zu Handbüchern, um thematische Zusammenfassungen zu erhalten, oder eben zu diesem Buch:

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Steffen Kailitz: Schlüsselwerke der Politikwissenschaft. Wiesbaden 2007, 499 S.

In diesem Buch bekommt man rasche und knappe Antworten auf herausragende Werke der Politikwissenschaft, etwa zu Klaus von Beymes “Die parlamentarischen Regierungssysteme in Europa”, zu Walter Bagehots “The English Constitution” oder zu Max Webers “Wirtschaft und Gesellschaft”.

In diesem neuartigen Band werden 129 zentrale Werke der Politikwissenschaft handlich besprochen. Das ist verdankenswert, wenn man gezwungen ist, für eine Fragestellung, für ein Projekt oder für eine Vorlesung schnell abzuschätzen, was der Gehalt der Ergebnisse und Erkenntnisse ist.

Gerade dann, wenn man von einem Werk der Politikwissenschaft so angesprochen wird, steht es einem ja frei, bei geweckter Muse mal das ganze Buch zu lesen!

Claude Longchamp

Selbstverständlich bleiben zwei Werke zur Politikwissenschaft unverzichtbar:
Kurzfassung: Dieter Nohlen und Rainer-Olaf Schultze (Hrsg.): Lexikon der Politikwissenschaft. Theorien, Methoden, Begriffe (2 Bd.). München 2005 (3. Aufl.)
ausführliche Fassung: Dieter Nohlen (Hrsg.): Lexikon der Politik (7 Bde.), München 1995 ff.

Die online Kurzversion kann man hier nachschlagen:
PolitikWissen.de

“politik digital” setzt in den Neuen Medien Massstäbe

(zonn politicon) Die Website ist ausgezeichnet. Sie wurde auch mehrfach ausgezeichnet.

politik-digital” setzt auf dem Internet Massstäbe in der Politikvermittlung. Betrieben wird sie vom eingetragenen Verein “pol-di.net”.

Im Mittelpunkt steht, mehr Transparenz zu schaffen zu politischen Institutionen und politischen Entscheidungen. Damit will man einen Betrag leisten zujm Aufbau der europäischen Informations- und Wissensgesellschaft.

Die Website kennt drei Schwerpunkte:

. eConsumer: Hier geht es um politische Bildung für Netznutzer.
. e Democracy: Hier geht es um politische Meinungsbildung via Internet.
. eGovernment: Hier geht es um Entwicklungen im elektronischen Behördenverkehr.

Die Autoren sind anerkannte Politikwissenschafter, gewählte Mitglieder des (deutschen) Parlaments und WebjournalistInen mit Erfahrungen.

Wer sich interessiert, kann einen Newsletter abonnieren, mitdiskutieren, Kommentare verfassen, oder ganz einfach: ausdrucken und nachlesen!

Zurecht bezeichnet man “politik-digital” als die grösse unabhängige Internet-Plattform für Politik und Neue Medien. Schade nur, dass der Export der deutschen Fassung in anderen Ländern wie der Schweiz nicht recht Fuss fassen will.

Claude Longchamp

Denkfabriken in Europa, Deutschland und der Schweiz

(zoon politicon) Denkfabriken sind eine typische Weiterentwicklung der Wissensproduktion, die im 20. Jahrhundert, ausgehend von den USA, entstanden sind. Die Brookings Institution, nach dem 1. Weltkrieg gegründet, ist das eigentliche Vorbild. Nach dem 2. Weltkrieg kam vor allem die Rand Corporation hinzu.

Wie in der Wissensgesellschaft generell, wir das Wissen mit Denkfabriken zum Entscheidungsfaktor in der PolitikWie in der Wissensgesellschaft generell, wir das Wissen mit Denkfabriken zum Entscheidungsfaktor in der PolitikWie in der Wissensgesellschaft generell, wir das Wissen mit Denkfabriken zum Entscheidungsfaktor in der Politik

Wer sich einen Ueberlick raschen verschaffen will, wie sich dieser Trend in Europa entwickelt hat, welche Institutionen entstanden sind, und was diese Organisationen über das Internet verbreiten, kann die vorteilhaft über den Think Tank Alert Blog tun. Hier wird regelmässig über aktuelle Nachrichten aus der Think Tank Szene berichtet. Es gibt Personalia, Innovationen und Debatten. Das Schwergewicht liegt auf den Denkfabriken in Deutschland, doch konzentriert sich der Blog nicht alleine darauf.

Hier findet sich eine systematische Auflistung der Denkfabriken in Europa, die auf dem Netz sind.

Hier sind die deutschen Denkfabriken, sortiert nach Themengebieten und Ausrichtungen, aufgelistet.

Ein direkt vergleichbares Register zur Schweiz gibt es leider nicht; immerhin werden die liberal ausgerichteten Denkfrabriken der Schweiz hier zusammengefasst:

All diesen Institutionen gemeinsam ist, dass sie politische und wirtschaftliche Konzepte oder Strategien entwickeln und entsprechende öffentliche Debatten fördern, wie das in der wissenschaftlichen Politikberatung üblich ist. Je nach Ausrichtung verstehen sich die Denkfabriken darüber hinaus als eigentliche Advoaken ihres Wissens, die gezielt daran arbeiten,

Claude Longchamp

Lobbying und Blogs

“Dieser Blog versucht objektiv zum Lobbying zu berichten.”
So einfach fast der Lobby-Blog seine selbstgesteckte Aufgabe zusammen. Berichtet wird aus der Feder von Olaf Herrmann vor allem über Lobby-Organisationen, ihre Aktivitäten und ihre rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Hie und da gibt es auch Informationen zum Lobbying in der EU oder anderen Staaten. Die ersten Beiträge stammen aus dem Anfang des Jahres 2005, und sie wurden bis heute regelmässig nachgezeichnet. Die Verlinkung mit Organisationen, juristischen Grundlagen und Fachbegriff ist sehr hoch.

Klar kritischer eingestellt zum Lobbying ist der Blog “LobbyControl. Initiative für Transparenz und Demokratie“. Nach eigenen Angaben gibt es auf dem Blog aufklärende Information über Lobbying, PR-Kampagnen und Denkfrabriken. Der Schwerpunkt ist wiederum Deutschland, doch erstrecken sich die Beiträge auch auf zahlreiche andere politische Systeme. Die am meisten vergebenen Tags sind denn auch Lobbying, Europa, Medien und Parteien. Wer mehr Systematisches dazu lesen will, kann sich auch das Buch: Ulrich Müller/ Sven Giegold/ Malte Arhelger (Hg.): Gesteuerte Demokratie? Wie neoliberale Eliten Politik und Öffentlichkeit beeinflussen. Hamburg 2004, kaufen und verarbeiten.