Wetten, dass … die BDP am meisten zulegt!

Wer gerne auf Wahlergebnisse wettet, kann das im Freundeskreis tun. Dann geht es meist um eine Flasche guten Wein oder ein Nachtessen. Oder man kann sich auch auf Wahlfieber im Internet einloggen, Geld frei geben, und mit anderen Interessierten über Sieger und Verlierer von Wahlen spekulieren. Wer dem Ergebnis am genauesten kommt, räumt ab, die anderen zahlen.

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Typischer Verlauf für eine neue Partei im Prognosemarkt: Bis das Gleichgewicht gefunden ist, gibt es starke Ausschläge; danach etablierte ein recht konstanter Wert von 9-10 Prozent für die BDP.

Zu den Berner Parlamentswahlen haben die Wettprofis eindeutige Bewertungen entwickelt:

Erstens, grosser Sieger wird die BDP sein.
Zweitens, die GLP wird als kleiner Gewinner hervorgehen.
Drittens, alle anderen Partei(gruppierungen) werden an die beiden neuen Parteien verlieren.

Die anonyme, virtuelle Wettgemeinschaft hat ihre Bewertungen erst im Verlaufe des Wahlkampfes entwickelt. Einen Tag vor der Wahl sieht sie die BDP bei 9.9 Prozent WählerInnen-Anteil. Die GLP kommt demnach auf 4.0 Prozent. Die grössten Verluste werden mit -3 Prozentpunkten der SVP nachgesagt. Je rund 2 Prozent es bei der SP, den Grünen und der FDP. Gleich hohe Verluste werden bei den drei konfessionellen Parteien insgesamt erwartet.

Damit würden sowohl das bisherige bürgerliche Lager wie auch das gewohnte rotgrüne Lager geschwächt. Die Mitte würde wohl stärker, wenn sich BDP und GLP da einreihen, aber auch pluralistischer. Der BDP könnte auf Anhieb eine Leadrolle zufallen, namentlich dann, wenn sie als einzige Partei aus dem Zentrum in der Regierung vertreten sein sollte. Dazu äusserten sich die Wettbrüder und -schwestern in ihrem Spiel “Wetten, dass …” übrigens nicht.

Die für Berner Wahlen erstmals realisierte Wahlbörse ist bis heute abend noch offen … und kann morgen Abend erstmals auch evaluiert werden!

PS:
Auch hier stimmt das Gerüst der drei Kernaussagen. Die BDP übertraf aber die diesbezüglichen Erwartungen der Wettgemeinschaft klar. Und FDP/SP schnitten klar schlechter als erwartet ab. Den Wählerrückgang enger begrenzen konnte dagegen die SVP.