Umfragen in Deutschland: CDU/CSU mit FDP vorne

Dank Gewinnen für die FDP werden die bürgerlichen Parteien bei den deutschen Bundestagswahlen 2009 obsiegen. Das ist der Schluss aller Umfrageinstitute in Deutschland. Unterschiede ergeben sich vor allem bei der Grösse des Vorsprungs auf eine rot-rot-grüne Koalition.

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Neun Tage vor der deutschen Bundestagswahl liegen die CDU/CSU bei 36, die SPD bei 24 und die FDP bei 13 Prozent. Es folgen die Grünen und die Linke, die es auf je 11 Prozent der Wählenden bringen. Das jedenfalls ist die Zusammenfassung von www.wahlumfrage.de, einer unabhängigen Plattform für Wahlumfragen. Ausgewertet wurden hierzu die jüngsten Publikationen der sieben Institute, welche mit der Sonntagsfrage den Stand der Wahlabsichten zur anstehenden Bundestagswahl erforschen.

Gegenüber der Bundestagswahl 2005 bedeutet dies Verluste für die SPD, Gewinne für die FDP, die Grünen und beschränkt auch für die Linke. CDU/CSU könnte sich demnach halten.

Bei CDU/CSU und FDP sind die Schwankungsbreiten der Angaben aus den verschiedenen Instituten mit zwei Prozentpunkten gering. Bei den Grünen und der Linken sind es mit drei, bei der SPD dreieinhalb Prozentpunkte etwas. Das hat vor allem mit den Gewichtungsfaktoren der Institute zu tun, die angewendet werden, um den Entscheid der Unentschiedenen vorwegzunehmen. Die Institute arbeiten dabei mit individuellen Erfahrungsregeln, die im Detail nicht bekannt sind.

Auf die Koalitionsaussagen hat das kaum einen Einfluss. Alle sieben Institute sehen nämlich die CDU/CSU im Verbund mit der FDP vorne. Einzig bei Emnid ergibt sich ein Patt mit einer rot-rot-grünen Regierung. Derweil weisen die Forschungsgruppe Wahlen und die GMS Dr. Jung GmbH ein Verhältnis von rund 53:47 aus. Bei Forsa und info ist es bei 52:48 und bei Allensbach und dimap bei 51:49. Demnach kommt nur gemäss Emnid auch eine grosse Koalition in Frage.

Das Ganze bleibt allerdings ein wenig hypothetisch. Denn in der Endabrechnung zählen nur die Stimmen der Parteien im Bundestag. Direkte Schlüsse von Umfragen auf Fraktionsstärken sind noch nicht möglich. Dafür braucht es nämlich Angaben zu Direktmandaten, WählerInnen-Anteilen und allfälligen Ueberhangmandaten. Bundeskanzlerin Merkel kündigte an, auch mit nur eine Stimme Mehrheit im Bundestage eine Koalition ihrer CDU/CSU mit der FDP eingehen zu wollen.

Claude Longchamp