Begrüssung

Wer, wenn er oder sie den Titel dieses Blogs liest, denkt nicht unweigerlich an den griechisches Philosophen Aristoteles und seinen Versuch, das Wesen des Menschen zu bestimmen?

Der griechische Philosoph Aristoteles erzieht den makedonischen Prinzip Alexander (später der Grosse) indem er ihn in das Wesen des Menschen und der Politik einführt

Doch wer, wenn er oder sie sich der Philiosophie von Aristoteles erinnert, bringt es fertig, sie in der Vergangenheit oder für die Zukunft nuteznbringend einzusetzen?

Genau das ist es, was ich mit meinen Kursen an Hochschulen und Universitäten 2008 anstreben möchte:

. Zielen, die Menschen haben, bekommen und sich selber geben, nachgehen,
. die Verwirklichung individueller Ziele im Kollektiv aufzeigen,
. die Verwendung der Vernunft in der Gemeinschaft, die Politik entstehen lässt, bestimmen,
. die Herrschaftsformen, Werte und Gesetze, die das alles regeln, untersuchen, und
. die Kommunikation, die zur Steuerung von Prozessen der Willen- und Meinungsbildung entsteht, analysieren.

“Wie im Samen der ganze Baum veranlagt ist, so ist im Menschen der Staat veranlagt”, sagte Aristoteles, weil er unterstellt, der Staat existiere, wo es Menschen habe. Er bilde sich als Folge der Zielverwirklichungen eben dieser Menschen aus, die als zoon politicon sich selber oder auch andere regieren wollen.

Doch Aristoteles bestimmte nicht nur den Menschen, die Politik und den Staat. Er gab nicht nur Uebersichten über das Wissen seiner Zeit, der er geprüft hatte. Er vermittelte dieses auch. Ohne Aristoteles hätte Alexander der Grosse, der ein Reich von Griechenland bis Pakistan aufbaute, keine so gründliche Ausbildung erhalten. Aristoteles war nicht nur Gelehrter, er war auch Lernender. Er wirkte nicht nur vor seinen Schüler im Gymansium, er war bildete auch die Herrscher seiner Zeit.

Das hat mich immer fasziniert!

Doch ich will mit meinen Lehrveranstaltungen 2008 nicht von der weit zurückliegenden Vergangenheit berichten. Sie werden sich auch nicht mit der unbestimmbaren Zukunft beschäftigen. Sie werden aber alle der Gegenwart gewidmet sein und sich auch mit ihrer unmittelbaren Vergangenheit und unmittelbaren Zukunft beschäftigen.

Sie sollen es dem zoon politicon, dem politisch denkenden und handelnden Menschen der Gegenwart ermöglichen, eine Perspektive zu entwickeln.

Ich werde die Lehrveranstaltungen auch nicht als Theoretiker realisieren. Ds können andere besser. Und ich will mich auch nicht auf die Empirie einschränken lassen. Das könnte ich zwar auch. Jedoch will ihc mehr: Ich will fragen, wie aus wissenschaftlichen Erkenntnissen eine politische und gesellschaftliche Praxis wird.

Ich will dem zoon politicon als Sozialwissenschafter vermitteln, wie und wann es gelingt, auf wissenschaftlichem Wege vorhandene Probleme zu erkennen, einer Lösung zuzuführen oder gar zu beheben.

Meine verschiedenen Kurse 2008 an den Universitäten St. Gallen, Fribourg, Zürich und Lausanne, an den Hochschulen Winterthur und Zürich sollen schliesslich nicht rein akademische Veranstaltungen sein. Sie sollen selber ein Teil der gesellschaftlichen und politischen Praxis werden.

Ich werde sie alle auf diesem Blog dokumentieren, und ich werde die nötigen Foren schaffen, dass die Kurse selber und ihre Produkte in der Oeffentlichkeit diskutiert und kommentiert werden können.

Ich hoffe, dieses Experiment in meinem Lehr-Jahr gelingt!

Claude Longchamp