Direct Democracy and Environmental Policy

(zoon politicon) Direct democracy is fascinating, even intriguing. More and more foreign
delegations who are interested in popular rights and their possibilities
visit Switzerland these days in order to get better informed.

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This week, a delegation of Greenpeace international came to Switzerland from
all corners of the world in order to talk about the impact of direct
democracy on environmental policy.

Claude Longchamp, head of gfs.berne, and Bianca Rousselot, formerly project
manager at gfs.berne and now doctoral student under Prof. Adrian Vatter at
the University of Zurich, were invited to plan an information day for the
environmental activists. Discussing direct democracy and environmental
policy from a political-science perspective, they talked about

… the Swiss polity, i.e. the cultural and structural conditions for
democracy,

… Swiss politics, i.e. the decision-making processes in a direct
democracy,

… and Swiss environmental policy and the influence of direct democracy on
it.

What was different about the day was that – upon special request of
Greenpeace – the whole event took place on board a ship cruising on Lake
Lucerne, as well as on the famous “Rütli”-meadow, the legendary heart of
Switzerland. This was the perfect location for thinking about the
differences between the traditional and revolutionary understanding of
democracy, which led to the creation of the system of direct democracy we
have in Switzerland today.

For a summary of the presentations, click here (in english).

For the report on the day, click here (in german).

Was tun PolitikwissenschafterInnen in der Praxis?

Ich selber bezeichne mich als Politikwissenschafter mit eigener Praxis. Was das ist, habe ich vor einiger Zeit auf Einladung der Studentenschaft der Universität Bern erläutert.

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Nur ein von vielen Tätigkeiten von PolitikwissenschafterInnen in der Praxis: Politische Analysen für Massenmedien

Meine Thesen
Hier meine zentralen Thesen und Schlussfolgerungen, die ich den kommenden AbsolventInnen des Faches präsentiert habe:

These 1: Nichts wird in Zukunft so sein, wie es bisher war.
Meine Erfahrungen aus 20 Jahren Berufstätigkeit als Forscher lehrt mich nämlich, von einer Transformation der Rollenbilder auszugehen, die spätestens alle drei Jahre über uns kommt. Wer in die angewandte Forschung einsteigen will muss fit sein, und wer sich darin länger aufhalten will, muss fit bleiben. Dies heisst, sensibel für Neues sein, kreativ mit Herausforderung umzugehen, Risikobereitschaft und Innovationsgeist zu zeigen und vor allem nicht zu vergessen, dass die Produktion neuen Wissens eine stetige Lernbereitschaft erfordert.

These 2: Für praktisch tätige PolitologInnen braucht es eine besondere Balance für Engagement und Distanz.
Ein Biologe, der nie in den Wald geht, betrachtet seinen Gegenstand nur gefiltert durch die Reagenzgläser seines Labors. Und StudentInnen der Politikwissenschaft, die nicht in einer politischen Veranstaltung für oder gegen etwas gekämpft zu haben, riskieren, geblendet durch gescheite Bücher aus den USA über hiesige Politik zu sprechen, ohne etwas zu verstehen. Allerdings sind politische AktivistInnen in der politikwissenschaftlichen Praxis nicht unproblematisch, müssen sie doch meist noch zuerst Lernen, was es heisst, “Distanz” zu einem Thema zu haben.

These 3: Wer als Politikwissenschafter/Politikwissenschafterin in der Praxis steht, lebt nicht ohne gelegentliche Anfeindungen.
Gerade die Demoskopie wird rasch auch als Demagogie verschrieben, werden praktische Politologen mit parteilichen Ideologen gleichgesetzt, und kommunikative Wissenschafter als “Medien-Politologen” tituliert. Nicht selten sind es dabei die KollegInnen von der Universitätswissenschaft, die einem die Leviten lesen. Geschieht dies mit der Absicht, gemeinsam etwas besser zu entwickeln, kann man auch nichts dagegen haben. Manchmal überwiegt aber auch der Neid über den Erfolg auf Prestigemärkten oder schlicht der Konkurrenzdruck bei der Akquisition von Projekten, was kein Anlass sein sollte. Dem Ganzen schädlich sind angestrengte Angriffe via Medien.

These 4: Politikwissenschaft in der Praxis ist ein Teil der aufkommenden Wissensgesellschaft.
Überblickt man die Tätigkeiten von praxisorientierten PolitologInnen, wird ersichtlich, in welchem Masse sie ein Teil der politischen Steuerung geworden sind. Sie beschreiben Politik nicht nur, sie beschleunigen und bremsen sie gelegentlich, indem sie spezifisches Wissen produzieren, das in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft genutzt werden kann resp. auch genutzt wird. Das macht letztlich den übergeordneten Reiz der Tätigkeit aus, als Wissenschafter in der Praxis zu sein. Der Dynamik der noch sehr jungen Wissensgesellschaft entspricht es, dass man gelegentlich auch nicht weiss, wie es weiter geht. Das hält aber Erfordernisse wach, die für die Forschung unabdingbar sind: Unermüdliches Fragen, kreative Suche nach Lösungen. Innovationsgeist, Originalität und nicht zuletzt die Freude, stets eine Nasenlänge voraus zu sein.

So, wer sich mehr dafür interessiert, schlage hier das ganze Referat nach!

Claude Longchamp

“Abstimmungen im Trend” – ein service public zur Beobachtung und Analyse der Meinungsbildung

(zoon politicon) Seit Herbst 1998 realisiert gfs.bern für das Schweizer Fernsehen regelmässig die Umfragen “Abstimmungen im Trend”. Damit werden bei eidgenössischen Volksabstimmungen die Stimmabsichten der Bürger und BürgerInnen im Vorfeld der Entscheidung erhoben. Zwischenzeitlich sind 38 Untersuchungen in diesem Projekt realisiert worden, die der Oeffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die Zusammenarbeit zwischen SF und gfs.bern wurde jüngst für vier weitere Jahre bestätigt.

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Szenen aus dem jüngsten Abstimmungskampf zur “Kampfjetlärm-Initiative”, über die am 24. 2. 2008 entschieden wurde; der Gegenstand und die Kampagnen bilden den Ausgangspunkt für die Analyse “Abstimmungen im Trend”

Trend- nicht Punktprognosen
Die Serien “Abstimmungen im Trend” sind direkt keine Abstimmungsprognosen. Dazu ist man in der Abstimmungsforschung noch nicht in der Lage. Das gilt allerdings nur, wenn man punktgenaue Prognosen haben möchte. Denn diese setzen voraus, dass man weiss, wie sich die unentschiedenen BürgerInnen, die sich beteiligen wollen, die in er letzten Umfrage verbleiben, effektiv verhalten. Und da kann man nur antworten: Man weiss es nicht, und sieht besser von Faustregeln, was da passieren solle, ab!

4 Kennziffern
So bleiben am Schluss immer vier Kennzahlen; es sind dies: wie gross ist der Anteil, …

. der sich beteiligen will,
. der inhaltlich unschlüssig bleibt,
. der zustimmen will resp.
. der ablehnen will.

Primär ist das die letztmögliche Bestandesaufnahme, die man in der Schweiz in dieser Sache machen kann. Sekundär interessiert, was darauf für das Abstimmungsergebnis folgt. Dafür sind einerseits die Trends massgeblich, die sich über die Zeit hinweg bei diesen vier Indikatoren beobachten lassen. Anderseits gibt es einige Hypothesen, was nach der letzten Abstimmung geschieht, die wir laufend überprüfen und verbessern. Genau diese Hypothesen, die aus dem Dispositionsansatz abgeleitet werden können, sind es, die es uns – mit aller Vorsicht – erlauben, Trendprognosen zu machen, – Erwartungen, was nach der letzten Umfrage bis zur Abstimmung geschieht.

Die Befragungsanlage
Die letzte Umfrage findet immer in der 3. Woche vor den Volksabstimmungen statt. Publiziert wird sie am letztmöglichen Tag, den der Verband der Schweizerischen Markt- und Sozialforschungsinstitute zulässt, dem Donnerstag der vorletzten Woche vor der Volksabstimmung. Die erste Umfrage realisieren wir in der Regel in 6. oder 7. Woche vor der Volksabstimmung. Gelegentlich finden auch mehr als zwei Umfragen statt.

Die Befragungen basieren auf einer Repräsentativ-Befragung von mindestens 1200 Personen in der ganzen Schweiz. Sie wird telefonisch vom gfs-Befragungsdienst durchgeführt. Die Personenauswahl geschieht dabei nach einem mehrstufigen at-random Verfahren, das die höchste Neutralität bei der Auswahl garantiert. Dokumentiert werden die technischen Angaben zu allen Befragung vor Abstimmungen und Wahlen, die veröffentlicht werden, durch den Branchenverband. Ausgewertet, analysiert und kommentiert werden die Erhebnung vom Forschungsinstut gfs.bern.

Die Befragungen sind mit einem generellen Stichprobenfehler von +/- 2.9 Prozent behaftet. Genau genommen heisst dies, dass ein Wert von 50 % (mit 95prozentiger Wahrscheinlichkeit) um das grösser oder kleiner sein kann, wobei grössere Abweichungen unwahrscheinlicher, kleinere wahrscheinlicher sind. Die Unsicherheit, was mit den Unentschiedenen geschieht (im Schnitt 15 % in der letzten Umfrage) ist aber deutlich grösser als das, sodass der Umgang mit dem Problem “Unschlüssige” wichtiger ist, als die statistische Ungenauigkeit der Stichprobenerhebung.

Die Publikation
Die Gesamtheit der Ergebnisse stehen den SRG-Medien für die Erstpublikation zur freien Verfügung. Sie werden zeitgleich mit der Veröffentlichung in den elektronischen Medien integral auf der Website von gfs.bern aufgeschaltet und können so von allen Interessierten konsultiert werden. Das hat sich auf die Akzeptanz der Ergebnisse nachweislich vorteilhaft ausgewirkt.

e-Publikationen durch gfs.bern
e-Publikation durch SF

Wir fahren also weiter: auf ein nächstes Mal!

Claude Longchamp

“Abstimmungsforschung” in Wikipedia

(zoon politicon) Diese erste Fassung zum Artikel “Abstimmungsforschung” in Wikipedia habe ich während den Vorbereitungen für den Kurs am kommenden Freitag in St. Gallen gemacht. Rückmeldungen nehme ich gerne auf dem einen oder anderen Kanal entgegen.

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Die Abstimmungsforschung will erklären, wer wie und warum auf eine bestimmt Art und Weise stimmt.

Abstimmungsforschung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Abstimmungsforschung ist eine Teildisziplin vor allem der Politikwissenschaft, teilweise auch der Kommunikationswissenschaft, der politischen Geografie und der politischen Oekonomie. Sie untersucht das Abstimmungsverhalten der stimmberechtigten Personen. Die Abstimmungsforschung geschieht aufgrund offizieller Statistiken zum Abstimmungsverhalten oder anhand von Daten aus Repräsentativ-Befragungen, die vor- oder nachher zum Verhalten und zur Entscheidung selber erhoben werden.

Im Gegensatz zur Wahlforschung ist die Abstimmungsforschung wenig entwickelt. Das hat mit dem selektiven Vorkommen von Volksabstimmungen in den verschiedenen politischen Systemen, aber auch mit der Komplexität von Fragestellungen zu tun, die höher ist als bei Wahlen. Abstimmungsforschung wird systematisch und seit längerem nur in den USA (vor allem in Kalifornien) und in der Schweiz betrieben.

Methoden

Folgende Methoden werden für die Abstimmungsforschung, speziell für die Analyse der Entscheidfindung, eingesetzt:

* Quantitative Methoden wie Befragungen von Wahlberechtigten (telefonisch, mündlich, online oder schriftlich)
* Qualitative Methoden wie Fokusgruppen
* Hochrechnungen
* Aggregatdatenanalysen wie Erstanalysen
* Medieninhaltsanalysen
* Schätzungen auf Basis von Modellen

Institute der Abstimmungsforschung (Schweiz)

In der Schweiz leiten drei kommerzielle Institute regelmässige Abstimmungsforschung auf Umfragebasis für Massenmedien, Abstimmungskomitees, Interessengruppen, gelegentlich auch für Parteien:

* gfs.bern
* Isopublic
* Demoscope

Die politikwissenschaftlichen Institute der Universitäten Bern, Genf und Zürich publizieren mit dem Forschungsinstitut gfs.bern nach jeder eidgenössischen Volksabstimmung eine wissenschaftlich fundierte Abstimmungsuntersuchung, die sog. VOX-Analyse.

Zudem veröffentlichen bundesweite und diverse kantonale Aemter deskriptive und visuelle Darstellungen der Abstimmungsergebnisse, die der Forschung zugänglich sind.

Ergebnisse der Forschung

Deskriptive Raumanalysen von Abstimmungsergebnissen wie jene der Statistischen Aemter beschränken sich weitgehend auf die Eigenheiten des Stimmverhaltens nach Merkmalen der Siedlung und auf Einflüsse der Sprach- resp. Konfessionskontexte. Analytische Raumanalysen wie jene der Forschungsgruppe sotomo zeigen darüber hinaus für die Schweiz drei grundlegende Konfliktlinien im Stimmverhalten über einzelne Sachfragen hinaus auf:

* der Gegensatz zwischen rechts und links (analog zu Wahlen)

* der Gegensatz zwischen Tradition und Moderne

* der Gegensatz zwischen technokratischen und ökologischen Politikverständnis.

Jedes Thema, aber auch jeder Ort lässt sich auf diesen drei Konfliktdimensionen verorten. Daraus entsteht ein politischer Raum von Sachthemen und räumlichen Kulturen, der deutlicher komplexer ist als in der Wahlforschung, die meistens mit der Verortung von Wählern und Parteien auf der Links/Rechts-Achse auskommt.

Die Umfrageforschung zum Abstimmungsverhalten, wie beispielsweise die VOX-Analysen, bestätigt die hohe Bedeutung von politischen Orientierungen und Werthaltungen für Sachentscheidungen. Sie bilden mit den Alltagserfahrungen die Prädispositionen einer Entscheidung. Darüber hinaus arbeitet die Abstimmungsforschung mit den Wirkungen, welche die Informationsverarbeitung auf die Ausbildung von Entscheidungsabsichten hat.

Als widerlegt gilt die vereinfachte Vorstellung, die meisten Menschen hätten analog zur Parteiidentifikation bei Wahlen mittel- und längerfristig klar festgelegtem, statische Entscheidungsabsichten zu allen Sachfragen und jedem Zeitpunkt. Das gilt nur dann, wenn man sich aufgrund der thematischen Alltagserfahrungen einerseits, der politischen Versiertheit anderseits ein hinreichende Vorstellung über den Abstimmungsgegenstand, das mit ihm verbundene Problem resp. die zur Diskussion stehenden Lösungen machen kann.

In allen anderen Fällen kommt es zu einem dynamischen Gemisch aus allgemeinen und thematischen Prädispositionen einerseits, Informationsverarbeitungen während Abstimmungskämpfen anderseits. Indidivueller resp. kolletiktiver Meinungswandel kommt dabei in zwei Formen vor: dem Meinungsaufbau von der Unschlüssigkeit zur Schlüssigkeit in die eine oder andere Richtung, sowie Meinungswandel von der vorläufigen Zustimmung zur finalen Ablehnung (oder umgekehrt).

Der Dispositionsansatz, der speziell für die Analyse der Meinungsbildung bei Volksabstimmungen entwickelt worden ist, bietet hierfür Erklärungen und Prognosen an. In den USA wird vor allem RAS-Modell des amerikanischen Politikwissenschafters John Zaller verwendet, um die Chance von Meinungswandel in Sachfragen unabhängig von Volksabstimmungen zu untersuchen.

Claude Longchamp

Ein spannendes Experiment zur Wahlberichterstattung in der Wissensgesellschaft

(zoon politicon) Nur der Beste soll herrschen, meinte Platon. Doch Aristoteles widersprach ihm: Die Menge kann nicht irren! Beide Philosophien hallen bis heute in der politischen Berichterstattung nach: Platon legitimiert ExpertInnen, Aristoteles Internetservices wie “wikipedia”.

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Das Experiment
2007 habe ich, als Experte, an einem Experiment im online-Lexikon “wikipedia” teilgenommen. Anonym habe ich am Artikel “Schweizer Parlamentswahlen 2007” mitgeschrieben. Fleissigster Initiant ist Lirum Larum, von dem ich bis heute nicht weiss, wer er ist. Die Autorenliste zeigt aber, das im Wahljahr mehrere Dutzend Personen mitgeschrieben haben.

Betrachtet man das Endergebnis, kann man ausgesprochen zufrieden sein. Entstanden ist ein ausführlicher, informativer und neutraler Artikel zu den jüngsten Parlamentswahlen. Bezogen auf die Nationalratswahlen wird Vieles zusammengefasst, das sonst auf Internet greifbar ist. Besonders wertvoll ist aber die einheitlich durchgezogene, interkantonale Aufarbeitung der Ständeratswahlen 2007, die es in so handlicher Form sonst nirgends gibt.

Mein persönliches Fazit
Mein persönliches Fazit: Es war spannend, sich jeden Tag zu fragen, was von dem, das passiert, ist bemerkenswert, und wie kann man das in geraffter Form, ohne Wertung und allgemein verständlich formulieren. Wenn mal was daneben ging – und das gabs!- entzündete sich bald eine Kontroverses auf der Diskussionsseite, und es wurden ganze Passagen geändert und gestrichen. Der grösste Dissens entzündete sich ohne Zweifel an der SVP-Demonstration vom 6. Oktober 2007. Beides ist wohl wikipedia-inhärent.

Die Menge hatte recht und war schnell!
Der Aritikel ist nach den Wahlen noch um einiges gestrafft und bereinigt worden. Heute verfügen wir,

. dank der Menge von Beobachtungen, die von verschiedenen Leute unabhängig gemacht wurde,
. dank dem Willen das festzuhalten und sich damit auch instant der Kritik auszusetzen, und
. dank den nachträglichen Bemühungen, einen fehlerfreien und gut verlinkten Artikel daraus zu machen,

über einen der nützlichsten Artikel zu den jüngsten Parlamentswahlen in der Schweiz. Für mich eines der spannendsten Experiment, Wissen zu produzieren, das vor dem Entstehen der Wissensgesellschaft undenkbar gewesen wäre.
Wünschenswert wäre nun, das Experiment global weiter zu denken, und die Sprachversionen auf wikipedia dem höchsten Wissensstand (für einmal auf Deutsch) anzupassen!

Claude Longchamp

SRG Hochrechnung zu eidgenössischen Volksabstimmungen

(zoon politicon) Die Hochrechnung für die SRG SSR idée suisse Medien ist eine typische Eigenentwicklung des Forschungsinstituts gfs.bern. Das Produkt wird seit 16 Jahren angeboten; aktuell wurde die bestehende Zusammenarbeit wieder verlängert.

Proben für die Hochrechung: die SF DRS Crew an einem frühen Abstimmungssonntag

Auf nationaler Ebene ist die Dienstleistung mit der denkwürdigen Volksabstimmung über den Beitritt der Schweiz zum EWR entstanden. Wichtigstes Ziel war es, die Bekanntgabe des verbindlichen, aber nicht offiziellen Abstimmungsergebnisses merklich zu beschleunigen. Das Produkt gefiel damals so gut, dass wir seither lückenlos an jedem gesamtschweizerischen Abstimmungstag eine Hochrechnung realisiert haben.

Basisinformation

Die Hochrechnung basiert auf einer ersten Extrapolation von realen Gemeindeergebnissen auf die Kantonsebene, und auf einer zweiten Extrapolation von den Kantonen auf den Bund.

Entscheidend ist dabei die Auswahl der Gemeinden. Sie werden so bestimmt, dass sie für ihren Kanton repräsentieren. Um Zufälligkeiten auszuschliessen, werden aber in der Regel nur Gemeinden von einer mittleren Grösse berücksichtigt, die garantieren, schnell ausgezählt zu haben. Im Schnitt kommen rund 80-100 Gemeinden pro Vorlage zum Zug, – je nach Thema jeweils andere.

Die Extrapolationen in zwei Stufen basierte von Anbeginn an auf mathematischen Modellen. Dagegen war die Bestimmung von Referenzabstimmungen anfänglich Intuition. Heute entsteht sie aufgrund statistischer Vergleichsmodelle. Letzteres ist unsere eigentliche kreative Leistung. Vermutlich verfügen nur wir über das Wissen, wie das am Sichersten geschieht.

Anders als im Ausland hat sich in der Schweiz die exit-poll Methode als Hochrechnungsbasis nicht durchgesetzt. Das hat zwei Gründe: Die Kosten sind höher, und die hohe Zahl der vorzeitig briefliche Stimmenden mindert den Wert von Befragung vor den Abstimmungslokalen.

Leistungen
Die Hochrechnung selber leistet zweierlei:

. Erstens, die schnelle Bestimmung des Volks-, und wenn nötig auch des Ständemehrs aus Gemeindedaten.
. Zweitens, aber auch eine Analyse des räumlichen Abstimmungsprofils hinsichtlich seiner polit-ökonomischen und polit-kulturellen Eigenheiten.

Ueber die Hochrechnung wird seit dem 6. Dezember 1992 in den SRG-Medien berichtet. Die Information setzt an Abstimmungen um 12 Uhr 30 ein, und sie endet meist um zirka 17 Uhr 30. Im Normalfall werden die hochgerechneten Ergebnisse alle 30 Minuten aufdatiert resp. zu Erstanalyse verarbeitet.

Auf Internet wird die Entwicklung der Ergebnisse dokumentiert. Die meisten Agenturen, privaten Radios der Schweiz und ausländischen Medien, die sich für die Schweiz interessieren, berichten darüber.

Genauigkeit
Unterschieden wird zwischen Trend- und Hochrechnungen. Trendrechnung lassen nur qualitative Aussagen (wird angenommen, wird abgelehnt, ist nicht entscheidbar) zu, während Hochrechnungen Angaben machen, in welchem Verhältnis das Ja und das Nein zueinander stehen. Um 14 Uhr muss eine Hochrechnung vorliegen, die bis am Schluss auf 2 Prozent genau bleibt. Im Schnitt weichen unsere Extrapolationen um 1 Prozent vom vorläufig amtlichen Endergebnis ab, das die Bundeskanzlei am Abend des Abstimmungstages kommuniziert.

Die Ironie der Geschichte: Die Hochrechnungen haben sich bei politische Interessierten innert kürzester Zeit durchgesetzt. Sie gelten heute als zuverlässige Referenz für den Abstimmungsausgang. Sie haben sich so auch vorteilhaft auf die Glaubwürdigkeit von Umfragen vor Abstimmungen ausgewirkt, obwohl sie selber gar kein demoskopisches Produkt sind!

Claude Longchamp

Live Bericht aus dem Hochrechnungszentrum in der Blogosphäre:
2.3.2007
17.6.2007

Lernprozesse von BürgerInnen-Initiativen

(zoon politicon) BürgerInnen-Initiativen entstehen in aller Regel aus direkter Betroffenheit. Sie fordern in politischen Entscheidungen, die sie betreffen, Rechte ein. Zu ihrem Programm gehört es deshalb normalerweise, mehr Partizipation zu verlangen. Denn sie wollen an den Entscheidungen, die sie angehen, teilhaben.

Der häufigsten Stärke von BürgerInnen-Initiativen, der Engagementbereitschaft, stehen typische Schwächen gegenüber. Der Mangel an professioneller Handlungsfähigkeit gehört dazu.

Rose als Inspiration in einer Dialogrunde einer BürgerInnen-Initiative

Die Politische Soziologie, die sich als Demokratiewissenschaft versteht, beschäftigt sich unter anderem mit genau solchen Voraussetzungen. Zu ihren Erkenntnissen zählt, dass erfolgreiche BürgerInnen-Initiativen vier Phasen durchlaufen; namentlich sind dies:

Erste Phase: Reflexion
Mit dem Bewusstwerden von Problemen, ihren Ursachen und ihren möglichen Lösungen beginnt meist alles. Die reflexive Phase besteht darin, die eigene Situation zu beschreiben, und sie einer ersten Analyse zu unterziehen. Zur Reflexion zählt auch, nach guten und schlechten Beispielen zu suchen, wie andere mit dem gleichen Problem umgegangen sind. Und ganz sicher kann man die Fähigkeit, eigene kreative Ideen zu entwickeln, wie man selber handeln könnte, zu dieser Phase. Möglichkeiten und Grenzen der Initiative kennen zu lernen, Chancen und Riskien des Handelns abzuschätzen, beschliesst den Einstieg in die Entwicklung.

Zweite Phase: Rollenbildung
Die Betroffenheit, die am Anfang steht, führt das gerne dazu, dass alle alles machen wollen. Das mag bei spontanen Aktionen richtig sein. Um die gezielte Handlungsfähigkeit zu erhöhen, empfielt es sich allerdings, spezifische Rollen auszuscheiden. Jede(r) macht das, was er oder sie am besten kann, und was im Verbund den Herausforderungen der BürgerInnen-Initiative dient. Zu den typischen Rollen, die man hierzu zählen kann, gehört die interne und externe Kommunikation in einer BürgerInnen-Initiative. Aber auch die Beziehungspflege zu Austauschpartnern bei verbündeten Inititiven, zu politischen Parteien und zu Interessengruppen, die einen unterstützen könnten,gehört dazu. Meist muss man sich auch über Rollen Gedanken machen, die einem (finanzielle) Mittel erschliessen helfen.

Dritte Phase: Aktionsplanung
Aktion, die gezielten Erfolg bringen sollen, müssen geplant werden, um folgende Frage zu beantworten: Was ist das Ziel? Was sind die Mittel? Wer trägt die Verantwortung? Wer ist wofür zuständig? Was ist der Zeitplan? Welche Mittel stehen einem zur Verfügung? Damit verlässt man in einer BürgerInnen-Initiative die Phasen, in der der eigene Mikrokosmos im Vordergrund stand. Jetzt geht es darum, sich den Makrokosmus zu erschliessen: Die Aktion ist an das Umfeld gerichtet: den Staat, die Behörden, die Oeffentlichkeit. Dabei soll die Planung der Aktion verhindern, dass die Initiative versagt, erfolglos bleibt.

Vierte Phase: Organisation
Vor allem wer längerfristig aktiv bleiben will, muss sich eine dauerhaft tragfähige Organisation geben. Mit ihr wird die individuelle Betroffenheit definitiv in ein Kollektiv überführt, das Bestand hat. Vor allem dort, wo BürgerInnen-Nähe ein zentrales Thema der Initiative war und bleibt, gilt es, Formen zu finden, die Konstanz versprechen, ohne neue Hierarchien des Wissens, der Erfahrung und damit des Zugangs zu Entscheidungen aufzubauen. Denn genau solche Ausschlüssen sind und waren es, die am Anfang von BürgerInnen-Initiative stehen. Partizipation in der eigenen Organisation ist also das Ziel der vierten Phasen.

Auf den ersten Blick mag das alles recht banal tönen. Theoretisch trifft das wohl auch zu. Doch das Schema entstand aus der Praxis. Denn es will verhindern, dass man bei der ersten Phasen, der Identitätsfindung stehen bleibt, bei der man mit seiner Betroffenheit selber das Thema ist. Diese Phase schaffen BürgerInnen-Initiative von alleine. Aber sie dürfen dabei nicht stehen bleiben. Doch spätestens bei der zweiten Phase setzen die Widerstände ein. Und genau deshalb sind Lernprozesse in BürgerInnen-Initiativen, wie sie skizziert wurden, wichtig.

Claude Longchamp

Beispielhafte Vertiefungsliteratur:
Leo Kissler: Politische Soziologie. Einführung in die Demokratiewissenschaft, UTB, Stuttgart 2007

Demokratisierung als politischer Lernprozess

(zoon politicon) Ich war letzte Woche als Beobachter bei der Initiative für direkte Demokratie im Südtirol. Die dortige Bürgerbewegung strebt an, 2009 über eine Volksabstimmunngen die Möglichkeiten der lokalen direkten Demokratie im Lande Südtirol nachhaltig zu verbessern. Sie hat festgestellt, dass verschiedene Vorstösse zur Demokratisierung in Norditalien, so in Aosta, aber auch in der Südschweiz, so im Tessin, in jüngster Zeit auf begrenzte Unterstützung stiessen: Ein typischer Fall also, bei dem man Expertenwissen zur Demokratisierung von Politik nachfragt, um das eigene, selbstgesteckte Ziel besser erreichen zu können!

Eingang zum Rathaus von Bozen:. Trotz symbolisierter Transparenz besteht ein Bedürfnis nach mehr Partizipation im Land, die sich in der südtiroler Initiative für mehr Demokratie ausdrückt.

Meine Einblicke
Ich habe in den zwei Tagen viele spannende Einblicke in das politische Leben des Südtirols erhalten.

. Zum Beispiel in die eigene Lagebeschreibung: Wirtschaftlich gesehen geht es demnach dem Südtirol so gut wie noch nie. Von einer Mangelgesellschaft ist man innert zweier Generationen zu einer Ueberflussgesellschaft übergegangen. Doch sind die Menschen weder individuell noch kollektiv besonders glücklich geworden. Die italienschsprachige Minderheit fühlt ihre regressive Entwicklung, und die deutschsprachige Mehrheit möchte mehr Autonomie von Italien. Verbreitet ist in einer solche Situation das “Jammern”.

. Zum Beispiel auch in die Situationsanalyse: Politik ist in Italien nicht (mehr) “in”. Es dominiert der Rückzug vom Oeffentlichen ins Private. Die gegenwärtige Regierungskrise hat die Hoffnung mitte/links auf eine Besserung zerstört. Es regieren verbreitet der Konsumimus und der Hedonismus. Politik findet maximal noch bei Wahlen statt. Dann bestimmt man eine Mehrheit, und der übergibt man dann die Verantwortung, alle anstehenden Probleme zu lösen.

Meine Analyse
Doch was sagt man als Politikwissenschafter dazu, wenn es gilt, über die Möglichkeiten der direkten Demokratie nachzudenken?

Zuerst fragt man sich als Politikwissenschafter, was für eine politische Kultur da beschrieben wurde. Die beiden Prioniere auf diesem Forschungsgebiet, die beiden Amerikaner Alond und Verba, haben eine Unterscheidung mit drei Typen vorgeschlagen:

. die parochiale, auf den kleinen, eigenen Raum bezogene Politkultur, die sich nach aussen abgrenzt,
. die Politkultur der Untertanen, die sich auf den Staat bezieht, von diesem aber in erster Linie materielle Leistungen und Sicherheit erwartet ohne selber Eigenständiges dazu zu leisten, und
. die Partiziaptions-Kultur, für die die BürgerInnen selber die politschen Subjekte sind, die sich über Wahlen hinaus einbringen wollen, die aber auch gehört werden müssen.

Angewandt auf obige Lagebeschreibung und Situationsanalyse ist recht klar: Die politische Kultur des Südtirols ist wie in vielen nationalstaatlichen Demokratien eine Mischung. Die eher passive Ausrichtung der Partizipation, die sich weitgehend auf das Wählen beschränkt, ist eine beschränkt partizipatorische Untertanenkultur. Vor allem die komplexe Lage zwischen den Sprachgruppen in Italien führt zu weiteren Mischungen. Namentlich unter den deutschsprachigen Südtirolern gibt es auch parochiale Züge in der beschränkt partizipatorische Untertanenkultur.

Die so typische Delegation der nationalen Politik an Parteien, die sich in Rom um die Regierungsmehrheit streiten, ist Ausdruck der Untertanen-Kultur. Die zentrale Einstellung ist eher passiv, und an den Leistungen der eigenen Parteien bei der Verteilung staatlich produzierter Güter interessiert. Dabei erwartete man sie entweder vom Nationalstaat Italien, oder aber lokaler ausgerichtet vom Land Südtirol.

Von einer eigentlichen BürgerInnen-Kultur, die Voraussetzung für Demokratisierungen aller Art sind, ist man damit im Südtirol noch einiges entfernt. Das ist weiteres nicht überraschend, für ein dauerhaft auf verstärkte Partizipation ausgerichtetes politisches System aber ein Problem. Denn es muss auf Instabilität beruhen, wenn Struktur und Kultur in zentralen Erfordernissen nicht übereinstimmen. Die wichtigste Folgerung daraus ist, dass politische Kultur im Sinne der Partizipationskultur entwickelt werden muss.

Meine Folgerungen
Was empfiehlt die politikwissenschaftliche Kulturforschung in diesem Zusammenhang? Zentral ist hier Ueberlegung, die aus dem engen Zusammenhang von Systemlegitimation und politischer Effektivität folgt. Seymour Marty Lipset ist hier der massgebliche Forscher gewesen, der auf die entsprechenden Zusammenhänge aufmerksam gemacht hat. Seine Hauptaussage: Wenn ein bestehendes oder auch ein neues System der Politik legitim sein soll, dann muss es den BürgerInnen das Gefühl vermitteln, dass das bestehende oder das neue ihnen mehr Möglichkeiten gibt.

Daraus folgte für mich das Nachstehende:

Erstens, was auch immer geschieht, BürgerInnen-Bewegung für direkte Demokratie, wie jene, die ich im Südtirol besuchte, brauchen einen langen Atem. Das Ziel, das sie erreichen wollen, wird sich nicht sofort und umfassend einstellen.
Zweitens, dennoch braucht es schnelle Erfolgserlebnisse. Es braucht Identifikationsmöglichkeiten. Es empfiehlt sich, eine positive Oeffentlichkeit zu schaffen, die aufzeigt, wie oft und und wie breit BürgerInnen-Initiative Themen aus der eigenen Betroffenheit aufnehmen und versuchen, auf der Basis von Selbsthilfe auch ohne politische Entscheidungen zu regeln. Diese guten Vorbilder kann mit professioneller Medienarbeit bekannter machen, sie auch zu Vorbilder werden lassen.
Drittens, dazu bedarf es einer Reihe Verbündeter: die Selbstaktiven in einer Gesellschaft müssen gesammelt und vernetzt werden, die Massenmedien müssen für die andere Sichtweise der Dinge und für die Alternativen in den Lösungsansätzen, die nicht auf Delegation von Politik basieren, gewonnen werden. Und zu den Parteien, möglichst im übergreifenden Sinne, sollen Kontakte soweit aufgebaut werden, dass sie sich als Verbündete oder wenigstens als Interessierte des Demokratisierungsprozesses verstehen.

Sicher, das ist nur eine kleine Auswahl aus den denkbaren Schlussfolgerungen. Aber es sind meine, die ich als praxisorientierter Politikwissenschafter vor Ort und auf der Rückreise gezogen habe. Ich verstehe sie nicht als “must”, aber als Ernst gemeinte Anregungen in einem anstehenden politischen Lernprozess.

Claude Longchamp

Ich stelle mich vor …

Gerne stelle ich mich noch vor: Mein Name ist Claude Longchamp.

Ich bin am 14. März 1957 in Freiburg im Üchtland als Sohn von Pierre und Claire Longchamp-Stehli geboren. Ich bin in Fribourg französischsprachig, in Oberwil bei Basel und Buchs bei Aarau deutschsprachig aufgewachsen. Ich habe die Schule im Aargau gemacht und in Zürich und Bern studiert. Von meiner Ausbildung her bin ich Historiker, von meiner Tätigkeitkeit her eher Politik- oder Sozialwissenschafter.

Claude Longchamp, Politikwissenschafter/Historiker, Institutsleiter gfs.bern

Seit 2004 bin ich Institutsleiter, Mitglied des Verwaltungsrats und Vorsitzender der Geschäftsleitung des Forschungsinstituts gfs.bern. Seither bin ich auch Verwaltungsratsmitglied des gfs-Befragungsdienstes. am GfS bin ich seit 1986 in verschiedensten Funktionen tätig gewesen.

Meine Forschungsgebiete sind vor allem die Schweizer Politik (Wahlen, Abstimmungen, Parteien), aber auch die öffentliche Meinung (generell, namentlich zum Staat, aber auch zu neuen Technologien, zur Gesundheitspolitik und zur Europapolitik). Ich mache zudem Verhaltens- und Imagestudien zu politischen Akteuren im Entscheidungsprozess.

Bis 1992 unterrichtete ich als Lehrbeauftragter an der Universität Bern im Fach Politikwissenschaft. Seither bin ich als freier, aber regelmässiger Dozent an verschiedenen Universitäten (Universität Freiburg, Universität Zürich, Universität Bern, Universität Lausanne) und an verschiedenen Fach(hoch)schulen (Winterthur, Zürich, Luzern) tätig. Ab 2008 werde ich an der Universität St. Gallen im Rahmen des Lehrganges International Affairs das Fach „Politik in der Praxis“ unterrichten. Meine sonstigen Themen in der Lehre sind vor allem Tools wie die Demoskopie zur Analyse der BürgerInnen-Meinungen, aber auch das Lobbying als konkrete Form des politischen Handelns.

Seit 1992 bin ich in ausseruniversitären Vermittlung von Forschung aktiv. Ich habe seit 1992 an alle eidg. Abstimmungssonntagen Analysen und Kommentare für die SRG SSR idée suisse gemacht. Ich habe auch die Wahlen 1995 bis 2007 für das gleiche Medienunternehmen untersucht und vermittelt. Meine Aktivitäten bei anderen Massenmedien waren früher ausgiebig. Sie sind heute, wegen eine gewissen Distanz zum vorherrschenden Thesenjournalismus geringer geworden. Ich ziehe es dafür vor, mich via Blog wie den Kommunikationsblog direkt an die Oeffentlichkeit zu wenden.

Seit 2004 führe ich zudem regelmässig historisch-politisch-kulturelle Stadtführungen durch, vornehmlich für internationale Delegationen, PolitikerInnen, Verwaltungsmitglieder und Medienschaffende. Ich führe hierzu auch den Stadtwanderer-Blog.

Claude Longchamp

Longchamp 2008: damit habe ich fast gar nichts zu tun