Britische Befragungsinstitute trafen Wahlergebnis weitgehend

Die letzten Befragung zu den britischen Unterhauswahlen lagen mehrheitlich richtig – mit einem Abstrich bei den Liberaldemokraten.

icm
Selbstdarstellung ICM, dem Institut mit den genauesten Wahlbefragungen

ICM kam mit ihre Umfrage am Vortag der britischen Unterhauswahlen den effektiven Parteistärken am nächsten. Der durchschnittliche Fehler bei den drei grossen Parteien resp. den aufaddierten anderen Parteien beträgt 1,25 Prozentpunkte. Bei keiner Partei gab es eine Abweichung von mehr als 2 Prozent. Das kann als schwarz gelten!

Akkurat war auch die letzte Befragungswelle von Populus, Harris und Mori. Sie wiesen einen mittleren Fehler von 1,75 Prozentpunkte auf. Alle überschätzten sie aber die Stärke der Liberaldemokraten um einiges.

Das ist denn auch eine der interessantesten Beobachtungen, über die UKPollingReport heute zu den Wahlvorbefragung in Grossbritannien berichtet. Nachdem Labour bei frühreren Wahlen regelmässig überschätzt worden war, kam es diesmal zu einem gegenteiligen Effekt. Dafür stuften die Umfragen die Liberaldemokraten stärker ein, als sie am Ende waren.

Es mag Zufall sein, dass die genaueste Umfrage überhaupt nicht am Vortag, sondern am Vorvortag gemacht wurde. YouGove hatte am 4. April das Endresultat eigentlich fast punktgenau ermittelt. Vielleicht, könnte man auch folgern, folgt das auch einem System.

Denn am letzten Tag wissen alle Befragten, dass die Umfragen mit höchstem Prestige in der Oeffentlichkeit publiziert wird. Und vielleicht annimiert sie das, leicht verzerrende taktische Antworten zu geben.