Bern wählt am 28. März 2010 eine neue Regierung. Wer von den Kandidaturen steht wofür? smartvote hilft, sich hier einen raschen Ueberblick zu verschaffen.
Positionierung der Berner Regierungsratskandidaturen nach smartvote
Die KandidatInnen für die Berner Regierungsratswahlen von links nach rechts: Philippe Perrenoud (SP), Barbara Egger-Jenzer (SP), Bernhard Pulver (Grüne), Andreas Rickenbacher (SP), Maxime Zuber (PSA), Patrick Gsteiger (EVP), Joseph Rothenflue (parteilos), Bruno Moser (parteilos), Marc Jost (EVP), Alexandra Perina-Werz (CVP), Beatrice Simon-Jungi (BDP), Marc Früh (EDU), Hans-Jürg Käser (FDP), Sylvain Astier (FDP), Christoph Neuhaus (SVP) und Albert Rösti (SVP).
Regierungsratswahlen nach dem Mehrheitswahlrecht gelten im Volksmund als Persönlichkeitswahlen. In der Tat wählt man Personen, doch bei der Auswahl spielt die Partei- oder Blockzugehörigkeit die grösste Rolle. Es kommen die Bekanntheit hinzu, wohl auch Regionalaspekte. Dank smartvote weiss man heute besser den je, wer thematisch wo steht.
Das Sozialstaats-Rating polarisiert zwischen dem SP-Regierungsrat Philippe Perrenoud und dem SVP-Kandidaten Albert Rösti. Wenn es um Umweltfragen geht, steht der bisherige Grüne Bernhard Pulver frontal zu Albert Rösti. Am geringsten ist die Polarisierung bei Themen der gesellschaftlichen Liberalisierung. Hier markiert Barbara Egger-Jenzer, die jetzige SP-Regierungsrätin, den liberalen Pol, und der konservative wird durch Christoph Neuhaus, dem gegenwärtig einzigen SVP-Regierungsrat markiert. Handelt es sich um ein Thema der wirtschaftlichen Liberalisierung, geht Hans-Jürg Käser, der FDP-Mann im Regierungsrat voran, und es blockt Barbara Egger-Jenzer. Bei Finanz- und Steuerfragen will Bernhard Pulver am meisten bremsen, während Albert Rösti am heftigsten Gas geben möchte.
Im zweidimensionalen Raum, der bei smartvote normalerweise zur Verortung von KandidatInnen dient, ist Philippe Perrenoud der am klarsten links positionierte Regierungsrat, während Albert Rösti am deutlichsten rechts steht. Er ist gleichzeitig auch der konservativste, während Patrick Gsteiger von der EVP als liberalster erscheint.
smartvote gibt keine Hinweise, wer welche Chancen hat, (wieder)gewählt zu werden. Es macht aber die klare Blockbildung auf linker Seite klar, die höher ist als am rechten Pol. Und es hilft auch, das individuelle Themenprofil der Bisherigen und der Neukandidierenden einiger Massen zuverlässig, vor allem aber übersichtlich zu vermitteln. Das eigentlich sollte die Personenentscheidungen bei den Berner Regierungsratswahlen erleichtern – und damit auch befördern.
[…] die neue Regierung politisch positioniert ist, kann dem Blog-Artikel von zoon-politicon “Berner RegierungsratskandidatInnen im Themenvergleich” entommen werden. März 23rd, 2010 | Tags: Kanton Bern, Wahlen | Category: Politik | […]
“Bei Finanz- und Steuerfragen will Bernhard Pulver am meisten bremsen, während Albert Rösti am heftigsten Gas geben möchte.”
Diese Aussage könnte missverstanden werden. Rösti ist am stärksten für eine restriktive Finazpolitik, während das bei Pulver am wenigsten der Fall ist.
Interessant ist auch, dass die relativ konservative EVP einen (angeblich) so liberalen Kandidaten für den Regierungsrat aufstellt. WIe üblich erreicht aber auch er (wie übrigens alle Grossratskandidierenden!) meinen liberalen Wert von ca. +65 nicht.
Ich bin davon ausgegangen, dass Pulver am stärksten den Status Quo verteidigt, und Rösti am klarsten für eine Alternative ist. Diese ist dann restiktiv, mindestens in der Leseweise, die dem gstrigen/heutigen Tag entspricht. Konkret: Restriktiv bedeutet, weniger Steuern, mehr Sparen!
Wegen dem +65: Du musst kandidieren!