(zoon politicon) “Selects” heisst die Studienreihe zur akademischen Wahlforschung in der Schweiz. Den Namen kann man auf zwei Arten deuten: als “Swiss Electoral Studies” und als “Auswahl” aus der Wahlforschung in der Schweiz. Beides ist wohl richtig.
Ziel des Projektes “Selects” ist es, die Wahlforschung in der Schweiz zu professionalisieren, weiterzuentwickeln und zu institutionalisieren, um den Rückstand gegenüber der internationalen Wahlforschung aufzuarbeiten, den sich die Schweiz aufgrund ihrer eher direktdemokratischen Ausrichtung eingehandelt hat.
Ins Leben gerufen wurde Selects mit Blick auf die Parlamentswahlen von 1995. Seither sind drei eidgenössische Wahlen untersucht worden. Hinzu kommen einige Dissertationen, Spezialstudien und Fachartikel, die mit dem Material von Selects (Bevölkerungsbefragung, Interview mit Kampagnenakteure, Medienanalysen) entstanden sind.
Heute ist die Studienreihe ins Institut für empirische Sozialforschung der Universität Lausanne, kurz FORS, integriert. Die Datensätze sind via SIDOS abrufbar. Geleitet wird das Projekt seit anfangs 2008 vom Politikwissenschafter Georg Lutz.
Das Forschungsprojekt Selects wird von der Bundeskanzlei, der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften SAGW und dem Schweizerischen Nationalfonds SNF unterstützt.
Die Ergebnisse von resp. bis 2003 sind sowohl von den akademisch geschulten ForscherInnen als auch vom Bundesamt für Statistik analysiert und beschrieben worden. Das macht die Studienreihe als Nachschlagewerk ganz nützlich.
Die Vermittlung über das speziell interessierte universitäre Fachpublikum hinaus ist aber noch nicht geglückt. Die Präsentation der wissenschaftlichen Studienergebnisse von 2003 mit speziellen Regressionsanalysen blieb weitgehend unverstanden, und die Zuspitzung 2007 auf das Thema, Frauen würden sich für Politik immer wengier interessieren, war bei Wahlforschern heftig umstritten.
Die eigentliche Wahlstudie zu den Parlamentswahlen 2007 liegt noch nicht vor. Auch deshalb bleibt der vorläufige Eindruck, dass mit “Selects” die Schweizer Wahlen aus der akademisch-selektiven Position untersucht werden.
Claude Longchamp
[…] Empirie (bezogen auf die Schweiz) . Seit 1995 testet die akademische Wahlforschung in der Schweiz sozialwissenschaftliche Theorien, um das hiesige Wahlverhalten zu erklären. Sie […]
Sehr geehrte Damen und Herren
Ich studiere Sozial- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Zürich und bin sehr daran interessiert, in diesem Bereich meine Lizentiatsarbeit zu schreiben. Um mich eingehender mit dem Stoff zu beschäftigen, würde ich gerne die Daten von SIDOS einsehen. Allerdings ist der Link, der online zu finden ist, http://www.sidos.ch/index-d.html nicht aktiv. Daher wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir den aktuellen Link senden und zusätzlich mitteilen könnten, ob eine Lizentiatsarbeit im Rahmen der Selects Studien bzw. in Zusammenarbeit mit Selects grundsätzlich möglich ist.
Herzliche Grüsse
Yeshi
Sidos ist nicht mehr aktiv.
Die Nachfolge hat FORS ander Uni Lausanne angetreten,
http://www2.unil.ch/fors/?lang=de
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich schreibe an der Fern Universität in Hagen meine Dissertation über die SVP.
Ich benötige von den Wahlen 2003/2007/2011
folgende Ergebniosse, möglichst nach Kantonen.
Das Alter der Wähler, das Geschlecht der Wähler, die die SVP gewählt haben.
Eventuell Verschiebungen innerhalb der Schweizer Parteien.
Bitte teilen Sie mir mit, ob Sie mir helfen können und welche eventuellen Kosten anfallen.
Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn, Sie mir helfen könnten.
Mit freundlichen Grüßen Armin zaak
at Armin Zaak
allgemein verfügbar sind diese Angaben nicht, und sie werden es auch nie vollständig sein, denn die Befragtenzahl für 26 Kantonsanalysen müsste exorbitant sein.
Indes, für zentrale Kantonen können sie sich das berechnen. Am einfesten ist es, sie bestellen bei FORS an der Uni Lausanne die Datensaetze und machen genau die von ihnen gewünschten Auswertungen.
Was die Hauptergebnisse betrifft (also nicht nach Untergruppen) empfehle ich die aktuellen Publikationen des Bundesamtes für Statistik.
Gerner verweise ich auch auf die Bücher von Hanspeter Kriesi und anderen zur SVP.