Warum die Frauen der Mitte/Links-Parteien die Minarett-Initiative ablehnen.

Das ist selten. Die Frauen der linken resp. der Mitte-Parteien rufen separat zu den Gesamtparteien, aber untereinander vereint auf, eine Volksinitiative abzulehnen.

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Jacqueline de Quattro, Präsidentin der FDP-Frauen begründet das Nein der Frauen aus den Mitte/Links-Parteien zur Minarett-Initiative

«Mit dem Verbot eines Turmes werden die Rechte der Frauen nicht verteidigt», sagte Maria Roth-Barnasconi, Co-Präsidentinder SP Frauen. In fundamentalistischen Muslimkreisen gebe es Probleme wie Zwangsheirat oder Burka, räumte sie ein. Es gelte aber, für die einzelnen Probleme Lösungen zu finden und nicht Diskriminierungen einzuführen, die das Feuer anheizten, das gelöscht werden solle.

Kritisiert wird in Frauenkreisen die SVP-Frauen-Haltung zur Minarett-Initiative. Gleichstellung sei keine Frage der Religion. Jacqueline de Quattro, die Präsidentin der FDP Frauen meint, Massnahmen gegen Gewalt an Frauen seien nur der Anfang im Kampf gegen Diskriminierung. Nötig sei auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Integration von Frauen und Männern in gemischten Teams in Wirtschaft und Politik.

Nach dem medienwirksamen Aufruf von Julia Onken, als Frau der Minarett-Initiative zuzustimmen, bekräftigen die Frauenorganisation der Grünen, SP, CVP und FDP damit, dass sie die Minrett-Initiative gemeinsam ablehnen.

Claude Longchamp