Wo sich Qualifizierung in Politikwissenschaft lohnt.

Die Universitäten von Uppsala, Helsinki und Aarhus schneiden im neueste Excellence Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung bezüglich für vertiefende Studien in Politikwissenschaft am besten ab. Bern, Lausanne und Zürich rangieren gemeinsam auf dem 20. Rang.

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Universität Uppsala, beherbergt das besten Angebote, um sich in Politikwissenschaft qualifizieren zu können.

Erstmals veröffentlicht wurde das Universitätsranking für qualifizierende Lehrgänge 2007. Damals beschränkte es sich auf die naturwissenschaftlichen Fächer. Mit der eben publizierten Ausgabe 2009 sind auch die sozialwissenschaftlichen Disziplinen intergriert worden. Vergeben wurden Sterne für relevante Buchpublikationen, Zitierungen von Artikeln aus Forschungsprojekten, Mobilität von Studierenden resp. Dozierenden, die Vernetzung in den Erasmus-Programmen und zitierte Fachbücher.

Politikwissenschaftliche Exzellenz in Europa

Die schwedische Universität Uppsala erhielt fünf der sechs Empfehlungen im Fach Politikwissenschaft. Auf vier Sterne bringen es die Hochschulen von Helskini in Finnland und Aarhus in Dänemark. Damit sind alle drei Top-Universitäten für Qualifizierungslehrgänge in Politikwissenschaften im hohen Norden.

16 weitere Lehrgänge in Politikwissenschaft rangieren gemeinsam auf dem 4. Platz. 7 davon sind in Grossbritannien (LSE, Cardiff, Mnachester, Strathclyde, Warwick, York, Belfast), 3 in Deutschland (FU Berlin, Jena, Potsdam), 2 in Belgien (Louvain, Loewen), je ein Lehrgang befindet sich in Italien (EUI in Florenz), Polen (Warschau), Norwegen (Oslo) und Tschechien (Prag).

Drei schweizerische Universitäten empfohlen
Aus europäischer Sicht werden von den schweizerischen Studiengängen für einen politikwissenschaftlichen Master oder Doktor diejenigen in Bern, Lausanne und Zürich empfohlen. Sie alle befinden sich auf Platz 20 von 51 aufgenommenen Kursen. Aus schweizerischer Sicht überraschend ist Genf nicht dabei.

Das Profil der Ausgezeichneten ist ähnlich: Positiv beurteilt werden jeweils die Zitierungshäufigkeit von Artikeln aus Forschungsprojekte und die Mobilität der Studierenden in Bern und Zürich resp. der Dozierenden in Lausanne. Keine Punkte sammeln die Politikwissenschaften in der Schweiz bei der Vernetzung mit Erasmus-Studiengängen und bei Buchpublikationen aus der Lehre, die andernorts zitiert werden oder Verwendung finden.

Fazit
Insgesamt liegt die Schweiz in Europa an 8. Stelle, wenn es um qualifizierende universitäre Lehrgänge geht. Beschränkt man sich auf die Politikwissenschaft, schneidet die Schweiz noch etwas besser an. Sie rangiert hinter Grossbritannien, Deutschland und Schweden auf dem guten vierten Platz.

Die hiesige politikwissenschaftliche Forschung kann sich demnach europäisch durchaus sehen lassen. Bei der Mobilität ist der Anschluss parziell geschafft, bei der Vernetzung mit Erasmus-Projekten indessen nicht. Schwachpunkt sind politkwissenschaftliche Bücher, die in der Schweiz geschrieben werden. Sie bräuchten klar mehr Support, um auf europäischem Top-Niveau mithalten zu können.

Claude Longchamp