Prognose und Resultat im Vergleich

Im umittelbaren Vorfeld der EU-Parlamentswahlen präsentierte www.predict09.eu eine Vorhersage zum Ausgang der jüngsten Wahlen. Jetzt legte das Team um Simon Hix und Michael Marsh eine Evaluierung in eigener Sache vor: zu 90 Prozent richtig, ist ihr Urteil.

default-en-us-files-wp1086182292-homepage_fig_post-election_8377ad26-350e-4a42-9f43-86ab2569e78b

Die von den Prognostikern von www.predict09.eu kommunizierte und hier auch besprochene Sitzverteilung differiert mit ihrer Analyse des Ergebnisses kaum, – mit der veröffentlichten Sitzverteilung auf der offizielle Website des EU-Parlamentes indessen schon. Das stellt die spannende Frage: Sind Prognosen genauer als Ergbnisse?

In der Tat gibt es bei den EU-Wahlen zwei Sorten von Resultaten. Die faktischen auf dem Stand heute, und die hypothetischen, wie sie bei der Eröffnung der neuen Legislatur sein werden. Bis dann können neuen Fraktionen entstehen resp. können sich fraktionslose Gewählte einer Partei anschliessen.

Nun macht www.predict09.eu auch hierzu eine Prognose. Die wichtigste Aussage ist, dass rund um die britischen Konservativen eine neue Fraktion der Europäischen Konservativen entstehen wird.

Stellt man das in Rechnung sind, die Abweichungen gering: bei der Sozialdemokraten lag die Prognose 10 Sitze zu hoch, bei den Christdemokraten dafür um 5 zu tief. 5 Sitze besser als erwartet dürften auch die neuen Konservativen abschneiden. Abweichung in dieser Grössenordnung gibt es auch bei den Linken, Unabhängigen und Fraktionslosen.

In der Schlussfolgerung heisst es: “Looking at the number of seats won by each national party, our model correctly predicted 661 seats – which is 90% of the total.” Auf der aggregierten Ebene stimmt die Vorhersage nach eigenen Berechnung gar um 98 Prozent.

Vorausgesetzt, die neuen Europäischen Konservativen machen das, was man ihnen auch vorhersagt …

Claude Longchamp