Drei Ja, zwei Nein und partiell etwas Unsicherheit

Dieser Tage sind zwei weitere Prognosen zu den eidg. Volksabstimmungen vom 13. Juni 2021 erschienen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie mit drei Ja zu den Behördenvorlagen und zwei Nein zu den Volksinitiativen rechnen. Unsicherheiten bestehen vor allem beim CO2 Gesetz. Bei beiden Verfahren erfährt man aber wenig, wie sie funktionieren.

Uebersicht über die letzten Prognosen mit künstlicher Intelligenz


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Wer was bietet
Thomas Willi vom Institut für Politikwissenschaft an der Universität Zürich macht seit 2020 regelmässig modellartige Prognosen. Bei den Angaben stellt es auf die historischen Daten zu Abstimmungsergebnissen und den vorgängigen Befragungen bei den jüngsten Abstimmungen ab. Vermittelt werden Wahrscheinlichkeiten der Annahme und ein eigentlicher Prognosewert mit einem Unsicherheitsbereich. Auffälligerweise ist er hier sehr gross, selbst wenn er mittels einer 95%Sicherheit reduziert wird.
Wie bereits vor dem Abstimmungswochenende am 7. März 2021 hat gestern auch Sebastien Perseguers eigene Prognosen. Er führt gradiom, ein spin-off der EPUL. Auch sie basiert auf maschinellem Lernen. Offen gelegt werden hier die Quellen, die amtlichen Statistiken über Medienanalysen bis hin Umfrageergebnissen reichen. Wahrscheinlichkeiten der Annahme gibt es hier nicht, aber einen Erwartungswert für alle Vorlagen und die Beteiligung, kombiniert mit einem Unsicherheitsbereich. Diese ist deutlich kleinere als bei Willi.
Was ganz genau wie verrechnet wird, erfährt man in beiden Fällen nicht so genau.

Was dabei herauskommt
Stellt man alleine auf die erwarteten Ja-Anteil, resultieren 3 Ja zu den Behördenvorlagen und zwei Nein zu den Volksinitiativen.
Bei Willi ist unter Berücksichtigung des Unsicherheitsbereichs in alle 5 Fällen ein Ja wie ein Nein möglich; ein Nein ist aber nur beim CO2 Gesetz und beim PMT eher wahrscheinlich. Alle andern Aussagen erscheinen sicherer.
Gemäss Perseguers ist der Ausgang nur beim CO2 Gesetz unsicher.
Ordnet man das in die bisherigen Prognose ein sind die qualitativen Aussagen zu den Abstimmungsausgänge alle gleich. Letztlich rechnen die Prognostiker mit Normalausgängen, wonach Behördenvorlagen durchgehen, Volksinitiativen scheitern. (Nicht zu den Prognosen im eigentlichen Sinne zählen wir Medienanalysen, Umfragen und Wettbörsen).