Ist die SVP eine rechtspopulistische Partei? Meine achte Vorlesung am IPZ

Ist die SVP eine rechtspopulistische Partei? – Der Berner Politologe Klaus Armingeon sagt ja, sein Lausanner Kollege Andreas Ladner nein.
Die gängigste Populismus-Definition besagt, populistische Parteien seien vom abgrundtiefen Gegensatz zwischen dem reinen Volk und einer korrupten Elite überzeugt. Entscheidend sei aber, dass nur sie alleine dieses Volk vertreten könnten.
Die SVP-Rhetorik ist zweifelsfrei populistisch. Bei ihrem Programm ist das weniger sicher. Es ist konservativ, stark national und voll dem Vorrang der Schweizer vor allem Fremdem überzeugt.
Reicht das? Der niederländische Populismusforscher Cas Mudde meint, erst mit der Abwahl von Christoph Blocher aus der Bundesrat 2007 habe sich die Partei radikalisiert. Seither sei sie rechtspopulistisch.
Man kann sich fragen, ob das nach 2015 immer noch der Fall ist. Denn die SVP ist seither wieder Regierungspartei. Die US-Politologin Pippa Norris schreibt in ihrem neuesten Buch, die SVP-Programmatik sei autoritär, aber nicht eindeutig populistisch.
Denn die SVP stelle ihre Forderung ohne Rücksichtnahme, akzeptiere aber demokratische Entscheidungen.