BDP repräsentiert 2-3 Prozent der gewählten PolitikerInnen

Wie stark ist die neu entstanden Bürgerlich-demokratische Partei?

Aus WählerInnen-Sicht weiss man das noch nicht. Man kann es aber aufgrund der Stärken in den kantonalen resp. nationalen Parlamenten und Regierung schätzen.

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um ihre wiederwahl muss die neu gegründete bdp kämpfen: bundesrätin eveline widmer-schlumpf

. Bundesrat (Regierung/national): (voraussichtlich) 2 VertreterInnen, entspricht 28,6 Prozent
. Ständerat (Parlament/national): 1 Vertreter, entspricht 2,3 Prozent
. Nationalrat (Parlament/national): 4 VertreterInnen, entspricht 2,0 Prozent
. Regierungsräte (Regierung/kantonal): 4 VertreterInnen, entspricht (gewichtet) 2,9 Prozent
. Kantonsräte (Parlament/kantonal): 57 VertreterInnen, entspricht (gewichtet) 2,1 Prozent

Quelle: eigene Berechnungen / NZZ 26.6.2008

Man kann es einfach zusammenfassen: Ausser im Bundesrat, wo die BDP voraussichtlich das ganze Erbe der SVP, die sich in die Opposition verabschiedet hat, antreten kann, repräsentiert die BDP national hochgerechnet minimal 2 maximal 3 Prozent der gewählten PolitikerInnen. Sie ist damit eindeutig kleiner als die vier grossen Parteien SVP, SP, FDP und CVP. Sie kommt auf einen Wert, der mit jenem der LP und der EVP vergleichbar ist.

Ohne eine Ausdehung in andere Kantone ist man von der Aussicht, national auf 10 Prozent zu kommen und damit den Anspruch zu haben, in der arithmetischen Konkordanz eine Regierungspartei auf nationaler Ebene zu sein, recht weit entfernt.

Es bliebt abzuwarten, was herauskommt, wenn auch nationale WählerInnen-Befragung vorliegen. Als Beispiel: Die Grünliberalen, die 2007 in drei Kantonen für den Nationalrat kandidierten, deckten damit rund die Hälfte des Potenzials ab, das sie gemäss Wahlbarometer national hatten.

Claude Longchamp