“Die Schweiz hat vieles, nur keine Leitblogger!”Die Provokation von @blickamabend sitzt; so gut, dass selbst die Bloggerszene nach Gründen sucht. Ich schlage eine Gegenoffensive vor.
Mein Motto: “Die Schweiz hat sehr wohl LeitbloggerInnen!” Zehn Minuten Nachdenken (in den Ferien) haben mich zum nachstehenden Vorschlag mit 10 LeitbloggerInnen aus der Schweiz geführt.
Andreas Kyriacou, innovativer Wissensmanager (mit grüner Ader), www.kyriacou.ch
Elham Manea, Politologin, Spezialistin für die neuen Herrschaftssysteme im Nahen Osten (bloggt in arabisch, twittert auf deutsch und englisch), www.elhammanea.ch
Nick Lüthi, viel beachteter Blogger zur Schweizer Medienszene, www.medienwoche.ch
Manfred Messmer, ex-Journalist, leidenschaftlicher Politblogger von rechts,www.arlesheimreloaded.ch
Marcel Bernet, Buchautor, Blogger zu neuen sozialen Medien, www.bernetblog.ch
Mark Balsiger, Kommunikationsberater, gern zitierter Experte für Abstimmungen und Wahlen in Massenmedien, www.wahlkampfblog.ch
Martin Grandjean, führender Experte für Visualisierungen von Forschungsergebnissen, einer der meistgelesenen Blogger der Romandie, www.martingrandjean.ch
Peter Hogenkamp, Top-Blogger zu neuen Sozialen Medien www.hogenkamp.ch
Philippe Wampfler, Experte für Neue Medien und Jugendpädagogik www.philippe-wampler.ch
Tom Brühwiler, Trendscouter und -setter im Cyberspace, www.bloggingtom.ch
Würde mich freuen, wenn Liste mit weiteren LeitbloggerInnen fortgesetzt würde.
Claude Longchamp
PS: Links funktionieren noch nicht, nur gerade iPad zur Hand.
Für mich gehörte auch die Augenreiberei (www.augenreiberei.ch) dazu. Leider seit ein paar Wochen vernachlässigt – vielleicht, weil sehr viel Zeit und Engergie hineingesteckt und (zu) wenig Aufmerksamkeit erhalten. Wäre wünschenswert, wenn der Blog reaktiviert würde.
Wenn kleine, stille Blogs auch Platz haben auf der Liste: Hausfrau Hanna (www.hausfrauhanna.blogspot.com). Ihre Rubrik “Zwischen zwei Haltestellen” gehört für mich zum Feinsten.
Generell gilt: Es sind viele gute Blogs aus der Anfangszeit verschwunden. Nicht alle waren die grossen Publikumsrenner, aber ich habe sie sehr gerne gelesen und immer gerne mitdiskutiert (Bsp: bugsierer / Journalistenschredder).
[…] […]
Andreas Von Gunten, ehemaliger Cloud-Apostel, inzwischen Creative Commons- und Sharing-Vordenker, der mit seinem buch & netz-Verlag ein Vorbild setzt, Präsident der Digitalen Allmend http://www.andreasvongunten.com
Martin Steiger, Rechtsanwalt mit einem viel beachten Blawg, der nicht nur Langweiliges für Fachleute absondert und immer wieder pointierte Meinungen zeigt, setzt sich für Freiheit im Netz ein http://www.steigerlegal.ch
Stefan Rechsteiner, Kopf der MacPrime-Blogger, die eigenständige schweizer Akzente setzen anstatt wie die anderen Fanboys aus amerikanischen Blogs abzuschreiben, http://www.macprime.ch
Peter Tilly, Bündner und Pilot bei Swiss, der mit seinen Gedanken eines Fliegenden sehr unterhaltsam sein Fliegerleben näher bringt, auch schon übrigens in Buchform, http://www.flugschreiber.ch/
Sie haben “etwasanderekritik” vergessen
http://etwasanderekritik.wordpress.com/
Herzlichen Dank für die Bereicherung!
Der Artikel hat unüblich viele Reaktionen ausgelöst, hier wie auf Twitter.
Einige Bemerkungen: Kritisiert wurde, die Liste sei männerlastig, zu Recht, ich werde sie ergänzen mit einigen ausgezeichneten Blogs, die ich noch nicht kannte.
Nicht ganz einverstanden bin ich damit, keine Definition verwendet zu haben. Vier Eigenschaften haben meine anfänglich viel längere Liste verringert
. Regelmässig, anhaltende Aktivitäten
. Klar ersichtlicher Themenschwerpunkt, der sich darin ausdrückt, dass sich andere Blogs/BloggerInnen darauf beziehen
. Erwähnungen in Fachmedien/Massenmedien
. Zahl der Kommentare resp. Der Follower auf Twitter
Zudem habe ich Blogs von Festangestellten bei Massenmedien nicht erwähnt.
Wenn ein Blog hier nicht erscheint, heisst das nicht, ich würde ihn nicht schätzen, aber er erfüllt wohl mehrere der Kriterien nicht.
Als Nichtschweizter und Fan von Peter Hogenkamp sei die Bemerkung erlaubt, dass er bei einem MAssenmedium angestellt ist. Oder zählen Zeitungen nicht mehr? 😉 Oder zählen nur ‘media paid blogs’ nicht?
In Anbetracht, dass blogs wohl nur von einem bescheidenen Anteil Personen besucht werden, sind diese weniger als bedeutungslos für die Menschheit.
Es ist wohl eher der geltungsdrang, der einem Schreiberling das Gefühl gibt, seine eigene einzig richtige Meinung käme in der ganzen Welt an.
Erstaunlich bei Deiner Auflistung von Leitbloggern ist, dass sie alle ihre Bloggerei im engeren oder weiteren Sinne mit ihrer beruflichen Tätigkeit verbinden können bzw. verbunden haben. Das erlaubt wohl auch eher die Gewährleistung der ersten Deiner vier Eigenschaften, aber ebenfalls der dritten, denn nur wer auch in der klassisch-physischen Welt eine Fachkompetenz vorweisen kann, hat überhaupt die Chance einer möglichen Erwähnung in den Massenmedien.
Durch die Verbindung zum beruflichen Umfeld entstehen wiederum ganz andere Ambitionen, Erwartungen und Anforderungen von und an die Bloggenden. Sie liefern den “Leitbloggern” einen gewissen Ansporn.
Wer seine Bloggerei nicht mit dem beruflichen Umfeld verbinden kann, sollte andere Ambitionen in den Vordergrund stellen.
“Leitblogger” ist wohl ein undefinierbarer, subjektiver Begriff.
Dazu nun Namen hervor zu stilisieren, tut der Sache keinen Dienst.
Viel wichtiger als die selbsternannten Meinungsmacher sind jene, die so zum Denken anregen, dass jeder seine eigene Meinung machen kann.
Die Anzahl Follower hängt nicht von der Qualität der Blogger ab, sondern eher von der Aktualität der Themen, oder auch von der Provokation in den Beiträge.
Danke für die Blumen, Claude.
@Raffnix et al: ich bin ein sehr zufriedener selbsternannter Meinungsmacher. Dieser Umschreibung trifft den Nagel: von niemandem per Arbeitsvertrag herbeigerufen, also frei, unabhängig, niemandem verpflichtet.
Ergo: Was die Wirkung der selbsverantworteten Meinungsmache anbelangt, so kann ich mich nun wirklich nicht beklagen. Und auch mit den Leserzahlen – vor allem mit der Qualität dieser Leser – bin ich ausserordentlich zufrieden.
Und so ganz nebenbei: ich habe in den letzten fünf Jahren ganz schön Geld verdient mit meiner Bloggerei. Dieses Knowhow ist gesucht.
@M.M.
Natürlich darfst du dich Meinungsmacher schimpfen. Ich meine, eine Meinung zu haben, diese zu verbreiten und auch noch Geld dafür zu erhalten, ist schon fast ähnlich, wie einen (Best)seller zu schreiben. Dass deine Meinung dabei gelesen wird, ist anzunehmen, aber ob sie auch übernommen wird, ist fraglich. Wenn zum Denken angeregt wird, lohnt sich jede Meinung.
Demzufolge halte ich deine Tätigkeit für ok, aber sich selbst als Meinungsmacher zu bezeichnen, ist etwas übertrieben (arrogant oder selbstüberschätzend wollte ich zuerst schreiben, aber ich kenne dich ja nicht).