Die gestrige Aktualität hat alles ein wenig überlagert; dennoch newsnetzt publizierte eben ein Interview mit mir, das am Dienstag zur Erstanalyse der angenommenen Initiative “Stopp dem uferlosen Zweitwohnungsbau” geführt wurde. Hier die Einordnung, und hier das ganze Interview.
Newsnetz: Es heisst, die Schweizer stimmten keiner Initiative zu, die Wirtschaftsinteressen zuwiderlaufe. Diese Regel muss man nach Annahme der Zweitwohnungsinitiative relativieren, oder?
Claude Longchamp: “Die Aussage stimmt, wenn man sich auf Themen wie Ausschaffung, Unverjährbarkeit und Verwahrung bezieht. Diese Initiativen wurden angenommen, waren wirtschaftlich aber irrelevant. Mehrheitlich sagte man das auch von der Minarettinitiative oder dem UNO-Beitritt. Bei der Gentechinitiative in der Landwirtschaft stimmt das überhaupt nicht. Wohl auch nicht bei der Alpeninitiative. Da geht es mehr um die Frage, welche wirtschaftliche Entwicklung wir wollen, genauso wie bei der Zweitwohnungsinitiative. Und da ist Ökokonservatismus ein Trumpf.”
Bei der Alpeninitiative hat meiner Meinung nach auch Fremdenfeindlichkeit bzw., dass scheinbar keine Schweizer Wirtschaftsinteressen betroffen, waren eine Rolle gespielt. Wäre die Initiative so forumuliert gewesen, wie sie auch umgesetzt wurde, nämlich mit Einbezug der Schweizer Lastwagen, wäre sie garantiert abgelehnt worden.
Man spekuliert auch bei der Zweitwohnungsinitiative, dass Fremdenfeindlichkeit mit im Spiel war.
Demnach wäre vor allem der Zweitwohnungsbau durch (reiche) Ausländer ausschlaggebend gewesen, dass in den betroffenen Gebieten mit unter auch dafür gestimmt wurde.
Ich kann das im Moment nicht wirklich beurteilen. Weiss jemand rat?