Erstmals Hochrechnungen zu Ständeratswahlen

Die SRG hat entschieden: Am Wahltag vom 23. Oktober 2011 gibt es in drei Kantonen Hochrechnungen zu den Ständeratswahlen.

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Unser Institut hat bei den Berner Regierungsratswahlen 2010 bewiesen, dass man Personenwahlen, die nach dem Majorzwahlverfarhen stattfinden, sehr wohl mit genügender Präzision und hinreichender Schnelligkeitl hochrechnen kann.
Darauf aufbauend haben wir für den Wahltag 2011 ein System für Hochrechnungen zu Ständeratswahlen erarbeitet. Dieses kommt nun am 23. Oktober in den Kantonen Bern, St. Gallen und Waadt erstmals zur Anwendung.

Die Kantone decken verschiedene Konstellationen ab: Bern hat (neuerdings) eine rechte Standesvertretung, die Waadt eine linke, und St. Gallen wird durch das bürgerliche Zentrum vertreten. In allen drei Kantonen zeichnen sich diesmal zahlreiche KampfKandidaturen mit teilweise politischen Schwergewichten ab, sodass mit einem erheblichen Konflikt im Wahlkampf gerechnet werden kann. Das garantiert schon mal politische Spannung, aber auch Hinweise auf politischen Entwicklungen hinter den Personenentscheidungen.

Stephan Tschöpe, Wahlmathematiker am gfs.bern, seit Jahren für die Hochrechnungsmodelle bei den eidgenössischen Volksabstimmungen zuständig, hat seine ganzen Erfahrungen ins seinen Abschluss als Politologe an der Uni Bern gesteckt. Dabei hat er neue Modelle entwickelt, wie man Personenwahlen sinnvoll hochrechnen kann. Denn in einem sind sie schwieriger als alles andere: Die Frage nach dem zurückliegenden Vergleich kann ganz schön knifflig werden. Zum Beispiel bei Kandidaten aus den Reihe der BDP, denn diese Partei beteiligt sich in Bern erstmals an Ständeratswahlen, hat aber mit Ständerat Luginbühl einen bisherigen Kantonsvertreter!

Adrian Vatter, Professor für Schweizer Politik an der Uni Bern, hat die Arbeit von Stephan Tschöpe positiv gewürdigt, und wir haben die Schlussfolgerung aus der Studie in unser Programm für neuartige Hochrechnung aufgenommen.
Ueberigens: Adrian Vatter wird bei der Kommentierung der Hochrechnung im Kanton Bern mit dabei sein. Ausgestrahlt werden die Ergebnisse in den lokalen Radiostationen der SRG, aber auch in den nationalen TV-Sendungen desselben Hauses.

Bin gespannt!

Claude Longchamp

PS: Natürlich wird es auch in Zürich eine Hochrechnung geben. Die wird jedoch vom Statistischen Amt des Kantons direkt gemacht werden.