Internationaler VOX-Beirat tagt in Bern.

Den SchweizerInnen sind die VOX-Analysen eidg. Volksabstimmungen zum festen Begriff geworden. Im Ausland ist das noch wenig der Fall. Das soll sich jetzt schrittweise ändern.

Referenten
Medienkonferenz zur Präsentation der VOX-Forschungsergebnisse zu Ausschaffungsinitiaitive und Gegenvorschlag durch IPW der Uni Bern und gfs.bern

2007 wurden die VOX-Analysen 30 Jahre alt. Am Rande der damaligen VOX-Fachtagung in Bern wurde die Idee geboren, einen Beirat mit ausländischer Besetzung zu schaffen. Ziele des Beirates sind es, einmal die Arbeiten der VOX-Partnerschaft, bestehend aus den politikwissenschaftlichen Instituten der Universitäten Bern, Zürich und Genf kontinuierlich durch eine Aussensicht zu begleiten, sodann Potenziale zu orten, wie die VOX-Analysen als Instrument der Abstimmungsnachanalyse auch im Ausland bekannter gemacht werden könnten.

2010 wurde ein VOX-Beirat mit den folgenden FachspezialistInnen gegründet:

Prof. Bruno Cautrès, CEVIPOF, Paris
Prof. Bettina Westle, Univ. Marburg
Prof. Markus Freitag, Univ. Konstanz
Prof. Gilg Seeber, Univ. Innsbruck
Dr. Winfried Marxer, Liechtenstein-Institut

Am kommenden Freitag und Samstag trifft sich der VOX-Beirat zu einem ausgiebigen Workshop in Bern. VertreterInnen des Instituts für Politikwissenschaft an der Univ. Bern und des Forschungsinstitut gfs.bern stellen in verschiedenen Beiträgen Geschichte und Aktualität der VOX-Analysen vor, demonstrieren die Anwendung der Projektdaten und -ergebnisse in Wissenschaft und Praxis, und diskutieren, was die VOX-Analysen für das wachsende Interesse an Volksentscheidungen in Europa bieten können. Konkret:

Prof. Adrian Vatter hält ein Grundsatzreferat zu Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von VOX-Daten für die Analyse der Aktualität, aber auch für die wissenschaftliche Grundlagenforschung.
Thomas Milic zeigt, welche Elitesignale wie Bundesratsempfehlungen oder Parteiparolen als heuristische Entscheidungsgrundlage unter welchen Bedingungen Anwendung finden.
Martina Imfeld erläutert, wie sich Männer und Frauen bei Abstimmungen themenspezifisch entscheiden, und wer sich wann mit seiner Position durchsetzt.
Claude Longchamp bilanziert die Erfahrungen mit Nachbefragungen im Inland und lotet Potenziale für das Ausland aus.

Die BeirätInnen werden aktive Diskussionsbeiträge leisten und im abschliessen Podium aufzeigen, wie sie zu unseren Leistungen stehen, und was davon bei Abstimmungen in ihrem Land angewendet werden könnte.

Unterstützt wird die Veranstaltung von der Uni Bern, welche den Teilnehmende das Haus der Universität zur Verfügung stellt.

Ich werde aufmerksam Notizen machen und hier auch eine Bilanz ziehen.

Claude Longchamp