Die Stimmbeteiligung im Kanton Genf von Tag zu Tag

Wenn es um die Stimmbeteiligung geht, informiert der Kanton Genf am offensivsten. Auf der Website des Kantons publiziert die Staatskanzlei jeden Tag den Stand der eingegangen Stimmzettel aus der brieflichen Stimmabgabe. Das erlaubt recht zuverlässige Schätzungen zu Mobilisierungskraft von Abstimmungen im Kanton und gesamtschweizerisch.

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In den 2-3 Woche dem jeweiligen Abstimmungstag erfährt man auf der Website von Kanton und Republik Genf täglich, wie hoch die Stimmbeteiligung ist. Mit Blick auf den morgigen Abstimmungssonntag waren gestern nachmittag 43 Prozent der versandten Stimmausweise zurückgekehrt. Zwei Tage vor der Abstimmung vom 26. September waren es nur 34 Prozent gewesen, im gleichen Abstand zu den Volksabstimmungen vom 28. November lag der Wert bei 48 Prozent.

Man kann daraus jetzt schon auf eine überdurchschnittlichen Beteiligung schliessen, obwohl es nur eine nationale Abstimmung gibt und im Kanton Genf keine wichtigen Kantons- und Gemeindeentscheidungen anstehen.

In den letzten 48 Stunden gehen in Genf nochmals 7 Prozent der Stimmcouverts ein, war für eine kantonale Beteiligungsquote von rund 50 Prozent spricht. Der Kanton Genf liegt erfahrungsgemäss leicht über dem nationalen Mittel, sodass die national mit einer Beteiligung knapp unter der Hälfte gerechnet werden kann.

Der zeitliche Vergleich der Entwicklungen dies- und das letzte Mal offenbart eine unterschiedliche Dynamik in der letzten Woche. Denn eine Woche vor der Abstimmung unterschieden sich die vorläufigen Teilnahmewerte nur um 1 Prozentpunkt; nach den Ausschlägen in der Woche vor der Abstimmung sind es jetzt 5 Prozentpunkte.

Das spricht für eine schwächer Schlussmobilisierung in Sachen Waffen-Initiative, als es bei der Ausschaffungs- und Steuergerechtigkeitsthematik vor zweieinhalb Monaten der Fall war.

Claude Longchamp