Die Arena der Zukunft – die Zukunft der Arena

Die “Arena” steht vor einer Weichenstellung: Was ist ihre Präferenz für die wichtigste Politdiskussionsendung des Schweizer Fernsehens?

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Grafik aus der Zeitung “Sonntag”: Visuell manipuliert, da die y-Achse nicht bei “0” beginnt, womit die Unterschiede zwischen den Jahren überhöht werden.

Die Reaktionen, die ich in jüngster Zeit zur Fernsehsendung “Arena” hatte, waren durchzogen: wenig Substanz, immer die gleichen Protagonisten und unfaires Verhalten von TeilnehmerInnen lautete die Kritik. Gelobt wurden der Aktualitätsbezug, das Tempo und der Einbezug von Meinungen aus der zweiten Reihe. Die Marktanteile der Sendung gingen 2009 zurück, waren aber nicht so tief wie 2006, indessen auch bei Weitem nicht so hoch wie in den 90er Jahren.

Nun ist Reto Brennwald, der Moderator der Sendung gegangen, und die Konzeptfrage wird gestellt: Wie sieht die Arena der Zukunft aus? Gemässigter, gemitteter, gemächlicher, oder unverändert provozierend, polarisierend und personalisierend?

Gerade mit Blick auf der Wahljahr ist die Weichenstellung nicht unwichtig. Denn je nachdem, wie die Arena mit der Tages- und Wochenpresse interagiert, können sich die verschiedenen Kultur unterschiedlich stark ausbreiten.

Und so frage ich: Braucht es eine solche Politsendung am Freitag Abend, oder ist sie überflüssig geworden? Ist die Streitkultur, mit der die Sendung namentlich unter Filippo Leutenegger gross geworden ist, noch angesagt? Was sind die Vorteile des harten Schlagabtausches oder confrontainment gegenüber der leichten Analyse oder des infotainment?

Damit nicht genug. Damit verbunden ist die Frage nach der Moderation. Sonja Hasler, studierte Theologin und Rundschau-Moderatorin, in gesetzt. Sie dürfte inskünftig etwa die Hälfte der Sendungen mode- oder animieren. Die andere Hälfte dürfte von einem Neuen geführt werden. Die Entscheidung, hört man, soll schnell gefällt werden. Namen werden offiziell nicht genannt, inoffiziell kann man aber folgende hören: Franz Fischlin, Tagesschau-Moderator, Hanspeter Forster, Bundeshauskorrespondent, Matthias Aebischer, Reporter und früherer Club-Moderator, sowie Peter Bertschi, stellvertretender Chefredaktor von Radio DRS.

So, das sollte reichen, um das Thema zu lancieren: Welcher Moderator passt zu welchem Konzept der Arena, das auch zur Zukunft der Schweiz passt?

Claude Longchamp