Neues Zentrum für Wahlforschung in Oesterreich

Grosser Tag für die Wahlforschung in Oesterreich. Denn der Oesterreichische Wissenschaftsfonds hat erstmals ein politikwissenschaftliches Forschungsnetzwerk bewilligt. Erster Koordinator des Zentrums für Wahlforschung, das an der Universität Innsbruck angesiedelt wird, ist der ausgewiesene Politikwissenschafter, Wahl- und Kommunikationsforscher Fritz Plasser.


Universität Innsbruck, dem Sitz des neuen Wahlforschungsnetzwerk in Oesterreich

Das nationale Forschungsnetzwerk soll den Aufbau eines Wahlforschungsprogramms vornehmen und dieses bei den nächsten Nationalratswahlen “exemplarisch umsetzen” sowie seine “Institutionalisierung” ermöglichen. So heisst es in der offiziellen Erklärung. Gemeint ist damit, dass die bisher partei- und institutsbezogene Wahlforschung in Oesterreich zentralisiert und auf eine wissenschaftliche Basis gestellt werden soll. Die rückwärtigen Analysen sollen aufgearbeitet und der Forschung zugänglich gemacht werden. Und als Ganzes will das Netzwerk den Anschluss an die amerikanischen resp. internationalen akademische Wahlforschung zu gewährleisten.

Neben der Analyse der WählerInnen und der politischen Parteien soll unter anderem auch eine Untersuchung der Medienberichterstattung und der Dynamik des Wahlkampfes durchgeführt werden.

Das Projekt wird von dem Innsbrucker Politikwissenschaftler und Dekan der Fakultät für Politikwissenschaft und Soziologie Universitätsprofessor Fritz Plasser koordiniert und soll in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck und der Universität Mannheim durchgeführt werden.

Im November 2008 war ich ja selber in Innsbruck, und habe ich Fritz Plasser, dem ich mich seit 15 Jahren verpflichtet fühle und für den ich zahlreiche Beiträge in Sammelbänden geschrieben habe, getroffen. Er hat mir voller Stolz vom Vorhaben berichtet und vom nationalen und internatinalen Qualifizierungsprozess erzählt. Leicht lakonisch fügt er bei, wenn die jetzige Regierung hält und das Parlament nicht vorzeitig aufgelöst wird, werde er die kommenden Wahlen bereits als pensionierter Hochschullehrer erleben. Dennoch freut er sich sehr, seinen persönlichen Beitrag zur Institutionalisierung der Wahlforschung in Oesterreich, die er massgeblich weiter entwickelt hat, noch koordinieren zu können.

Ich gratuliere Fritz Plassser und den Innsbrucker Politikwissenschafter zum tollen Erfolg!

Claude Longchamp

Zur vergleichbaren Institution in der Schweiz: Selects